Die Chinesische Medizin hat
eine sehr lange Tradition in der Behandlung des unerfüllten Kinderwunsches.
Diese ist immer weiterentwickelt und verfeinert worden und bietet heute eine
attraktive Alternative zur westlichen Kinderwunschbehandlung. Sie zielt auf
eine Optimierung der für die Fortpflanzung notwendigen Prozesse im Körper ab,
d.h. der weibliche Zyklus soll harmonisiert werden, alle Hindernisse, die einer
Empfängnis und Einnistung entgegenstehen, sollen beseitigt werden. Die
Behandlung mit chinesischer Medizin erzielt ihre Wirkung darüber, dass sie den
Körper dazu anregt, „seine Arbeit“ selber zu verrichten, anstatt ihn von außen
mit fehlenden Stoffen (Hormonen) zu versorgen.
Die Behandlung ist frei von unangenehmen
Nebenwirkungen, das Ziel ist das „gesünder werden“ der Frau, damit sie aus
eigener Kraft ein Kind bekommen kann.
Ich spreche hierbei nur von
der Behandlung der Frau, weil es um die Unterstützung des Menstruationszyklus
geht. Selbstverständlich kann auch der Mann und dessen Samenqualität
unterstützt werden.
Die Grundlage der Behandlung
ist zuerst, den Menstruationszyklus in Balance zu bringen.
Auf Basis der Messung der
Basaltemperatur, der Beobachtung der Menstruation und des Vaginalschleimes
sowie gynäkologischer Befunde (z.B. Eierstockszysten) kann eine Diagnose nach
der TCM gestellt werden und eine Behandlung mit Akupunktur, Kräutertherapie und
Ernährungsempfehlungen erfolgen.
Wenn dadurch die Grundlagen
für eine größere Empfängnisbereitschaft geschaffen wurden, ist es sinnvoll,
eine genau auf die unterschiedlichen Phasen des weiblichen Zyklus abgestimmte
Behandlung durchzuführen, sowohl mit Akupunktur als auch mit Kräutertees.
Die moderne chinesische
Medizin hat diese einzelnen Phasen genau analysiert und angepasste Behandlungskonzepte
entsprechend der Erfordernisse dieser Zyklusphasen entwickelt.
Die Behandlung beginnt am
besten während der Menstruation. Das Ziel hierbei ist, den vollständigen Abfluss
des Menstruationsblutes zu unterstützen, damit sich das Endometrium (die Gebärmutterschleimhaut)
wieder optimal aufbauen kann und dem Embryo einen günstigen Ort zum Einnisten
bieten kann.
Die nächste Phase ist die
postmenstruelle Phase, in der die Eizelle heranreift und die Entwicklung der
neuen Gebärmutterschleimhaut erfolgt. Nun wird der Behandlungsschwerpunkt auf
die Stärkung des Yin und des Blutes gelegt. Eine Stärkung des Yin macht sich
unter anderem sichtbar in einer Vermehrung des Vaginalschleims, der vor dem
Eisprung produziert wird und dessen Menge und Konsistenz sehr wichtig für das
Überleben und den Transport der Spermien ist.
Danach wird der
Behandlungsschwerpunkt auf die Vorbereitung des Eisprungs gelegt. Beim Eisprung
platzt der Follikel, das Ei wird ausgeschleust, die Temperatur im Körper erhöht
sich. In chinesischen Termini gesprochen wandelt sich das Yin in Yang um.
Als Unterstützung für diese
Vorgänge sollte nun der freie Fluss von Qi und Blut angeregt werden.
In der letzten Phase des
Zyklus, der Luteal- oder Einnistungsphase sollte die Körpertemperatur erhöht
bleiben, in der alten chinesischen Literatur wird dies als „warmer Schoß“
bezeichnet. Deshalb wird mit Akupunktur und Kräutertees das Nieren-Yang
gefördert.
Zusätzlich sollten bei jeder
Frau, unabhängig von den einzelnen Phasen weiterhin noch eventuell vorhandene Dysbalancen
mitbehandelt werden. Deshalb ist jede Behandlung individuell, es gibt keine
allgemeingültigen Rezepte für alle Frauen.