Die ungewollte Kinderlosigkeit stellt in unserer Gesellschaft
ein immer größer werdendes Problem dar. Dank der Verhütungsmittel haben Frauen
heute die Wahl, zuerst ihre berufliche Laufbahn zu verfolgen und den
Kinderwunsch nach hinten zu verschieben. Der richtige Zeitpunkt scheint nie da
zu sein, erst muss die Berufsausbildung bzw. das Studium beendet werden, dann wäre
es ungünstig, nicht sofort in den Beruf einzusteigen, danach ist man mitten im
Berufsleben und möchte auch nicht für längere Zeit ausfallen und danach nicht
mehr so flexibel sein.
So streicht die Zeit vorbei und gegen Ende der 30er wird
vielen Frauen bewusst, dass langsam ihre biologische Uhr anfängt zu ticken.
Natürlich kann auch der geeignete Partner lange auf sich
warten lassen oder die finanziellen Verhältnisse sind lange unsicher, so dass
Paare sich nicht trauen, ein Kind in die Welt zu setzen.
Steht dann endlich der Entschluss fest, stellen viele Paare
mit Entsetzen fest, dass es nicht so einfach klappt, schwanger zu werden. Obwohl
sich Frauen jenseits der 35 normalerweise überhaupt nicht alt fühlen, nimmt die
Fruchtbarkeit langsam ab.
Nach ca. einem halben Jahr sind viele Frauen beunruhigt und
wenden sich an einen Arzt.
Häufig wird ihnen dann geraten, eine Kinderwunschbehandlung
zu beginnen.
Die meisten Paare wissen zu Beginn der Behandlung nicht
wirklich, was auf sie zu kommt. Sie sind froh, dass überhaupt etwas passiert
und es neue Hoffnung gibt.
Plötzlich wird das ganze Leben verändert, alles dreht sich
jetzt nur noch um`s schwanger werden. Es beginnt die Suche nach Ursachen und
Lösungen. Oft führen die Untersuchungen zu keinen klaren Ergebnissen, es werden
z.B. leichte Gelbkörperschwächen, Eireifungsstörungen oder leichte
Endometriosen festgestellt; wenn der Mann untersucht wird, manchmal eine
verminderte Spermienqualität.
Die Behandlung beginnt meistens mit Hormonstimulation, dann
folgt die Intrauterine Insemination (IUI), In-Vitro-Fertilisation (IVF) oder
die Intracyloplasmatische Spermieninjektion (ICSI).
Vor allem die Frauen nehmen oft große körperliche und
seelische Beeinträchtigungen in Kauf.
Auch das Verhältnis zur Umwelt, zur Familie, Freunden oder
Kollegen ist in dieser Zeit für die Paare oft schwierig. Manche Paare halten
ihre Kinderwunschprobleme geheim und sind oft sehr verletzt, wenn immer wieder
Fragen aus der Umgebung kommen, wie „Haben Sie Kinder?“ oder „Wann ist es denn
endlich bei euch so weit?“
Viele Frauen finden nur Trost in Internet-Chats, wo sie sich
mit Leidensgenossinnen austauschen können.
Bei manchen Paaren führt die Behandlung irgendwann zum
Erfolg, bei vielen jedoch nicht.
Spätestens nach der 3. erfolglosen IVF- oder ICSI-Behandlung,
wenn das vollständige Selbstzahlen einsetzt, fragen sich Viele, wie es weiter
gehen soll.
Häufig kommen erst dann die Betroffenen in Berührung der Möglichkeiten
natürlicher Behandlungen.
Eine lange, erfolgreiche Tradition bei der Fertilitätsbehandlung hat die
Chinesische Medizin. Diese kann sowohl alleinige Therapie angewendet werden wie auch zur Vorbereitung oder Begleitung der schulmedizinischen Kinderwunschbehandlung.
Die Chinesische Medizin verfügt über eine völlig andere Betrachtungs- und Vorgehensweise
beim Thema Infertilität. Schon ca. 400 Jahre vor Chr. gab es medizinische Fachliteratur, in der Theorien über Ursachen von Fruchtbarkeitsstörungen sowie
Behandlungsempfehlungen auftauchten.
Diese sind im Lauf der Zeit immer mehr erweitert und
verfeinert worden und spielen heute eine große Rolle. Die Therapieformen sind Akupunktur,
Kräuterheilkunde und die Ernährung nach den 5 Elementen.
In der Chinesischen Medizin wird davon ausgegangen, dass
Fruchtbarkeitsstörungen ihre Ursachen in unterschiedlichen Störungen des
energetischen Organgleichgewichts haben.
Durch eine individuell auf die betroffene Frau (oder den
Mann) abgestimmte Behandlung soll das Gleichgewicht wiederhergestellt werden,
die Organsysteme in Harmonie gebracht werden, so dass die Grundvoraussetzungen geschaffen werden, dass die Frau schwanger werden
kann und das Kind auch nähren und halten kann.
Eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung
ist eine genaue, ausführliche Anamnese sowie eine chinesische Puls- und Zungendiagnose. Auf
dieser Grundlage kann festgestellt werden, welche Organsysteme im
Ungleichgewicht sind, und es kann eine genau abgestimmte Behandlung erfolgen.
Natürlich sind auch dieser Art von Behandlung Grenzen
gesetzt, z.B. wenn die Frau zu alt ist oder wenn die Eileiter verklebt sind.
In meiner Praxis arbeite ich mit bewährten Akupunkturpunkten,
Kräuterteemischungen – dabei verwende ich westliche Kräuter, die nach der chinesichen
Syndromdiagnostik eingesetzt werden sowie individuellen Empfehlungen zur
Ernährung.
Die Fertilitätsbehandlung auf Grundlage der Chinesischen Medizin ist so
ausdifferenziert, dass je nach Art der individuellen Zeichen des weiblichen
Zyklus, also der Art und Länge der Blutung, Vorhanden sein von PMS-Zeichen, der
Temperaturkurve, des Zervixschleims etc. eine differenzierte Behandlung abhängig vom Zeitpunkt innerhalb des Zyklus stattfindet. Das heißt, dass das Akupunkturprogramm und die Heilkräuter nach den spezifischen Erfordernissen variiert werden.
Wenn die Frauen eine längere, schulmedizinische
Kinderwunschbehandlung hinter sich haben, sind sie oft seelisch und
körperlich erschöpft. Hier ist es wichtig, die Frau zuerst wieder zu
stabilisieren und den extremen Druck von ihr zu nehmen. Schwanger werden
und ein gesundes Kind zur Welt zu bringen ist nicht nur eine rein mechanische
Angelegenheit, wichtig sind eine seelische und körperliche Balance.
In der Chinesischen Medizin wird aufgrund jahrtausendealter
Beobachtungen davon ausgegangen, dass die Verfassung der Eltern zum Zeitpunkt
der Zeugung eine große Rolle für die gesundheitliche Konstitution des Kindes
spielt, deswegen lohnt es sich, diese im Vorfeld der Schwangerschaft zu verbessern.