Dienstag, 21. November 2017Zyklusbegleitende Behandlung mit TCM bei unerfülltem Kinderwunsch
Die Chinesische Medizin hat Die Behandlung ist frei von unangenehmen Ich spreche hierbei nur von Die Grundlage der Behandlung Auf Basis der Messung der Wenn dadurch die Grundlagen Die moderne chinesische Die Behandlung beginnt am Die nächste Phase ist die Danach wird der Als Unterstützung für diese In der letzten Phase des Zusätzlich sollten bei jeder Samstag, 18. Februar 2017Unerfüllter Kinderwunsch - Behandlung mit Chinesischer Medizin/AkupunkturDie ungewollte Kinderlosigkeit stellt in unserer Gesellschaft So streicht die Zeit vorbei und gegen Ende der 30er wird Natürlich kann auch der geeignete Partner lange auf sich Steht dann endlich der Entschluss fest, stellen viele Paare Nach ca. einem halben Jahr sind viele Frauen beunruhigt und Häufig wird ihnen dann geraten, eine Kinderwunschbehandlung Die meisten Paare wissen zu Beginn der Behandlung nicht Plötzlich wird das ganze Leben verändert, alles dreht sich Die Behandlung beginnt meistens mit Hormonstimulation, dann Vor allem die Frauen nehmen oft große körperliche und Auch das Verhältnis zur Umwelt, zur Familie, Freunden oder Viele Frauen finden nur Trost in Internet-Chats, wo sie sich Bei manchen Paaren führt die Behandlung irgendwann zum Spätestens nach der 3. erfolglosen IVF- oder ICSI-Behandlung, Häufig kommen erst dann die Betroffenen in Berührung der Möglichkeiten Eine lange, erfolgreiche Tradition bei der Fertilitätsbehandlung hat die Die Chinesische Medizin verfügt über eine völlig andere Betrachtungs- und Vorgehensweise Diese sind im Lauf der Zeit immer mehr erweitert und In der Chinesischen Medizin wird davon ausgegangen, dass Durch eine individuell auf die betroffene Frau (oder den Eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung Natürlich sind auch dieser Art von Behandlung Grenzen In meiner Praxis arbeite ich mit bewährten Akupunkturpunkten, Die Fertilitätsbehandlung auf Grundlage der Chinesischen Medizin ist so Wenn die Frauen eine längere, schulmedizinische In der Chinesischen Medizin wird aufgrund jahrtausendealter Freitag, 6. Januar 2017Frohes neues Jahr!
Ihre Renate Borner Freitag, 30. Dezember 2016Ohne Rauchen in`s neue JahrOhne Rauchen in`s Das neue Jahr bietet sich an um mit schlechten, alten Wenn Sie diesen Entschluss gefasst haben, kann Ihnen eine Im Durchschnitt reicht ein 3-wöchiges Programm, bei dem Ich empfehle zusätzlich einen Entgiftungstee, um die "Ohne Rauchen in`s neue Jahr" vollständig lesen Freitag, 16. Dezember 2016Heuschnupfen vorbeugenHeuschnupfen
Jetzt kommt die beste Zeit für die Heuschnupfenprophylaxe. Beim Damit im Frühjahr der Heuschnupfen abgemildert oder erst gar Mit speziellen Akupunkturpunkten können die verschiedenen Organsysteme Es wird empfohlen, 10 Akupunktursitzungen zur Prophylaxe Dienstag, 29. November 2016ErkältungszeitHilfe, die Erkältungszeit Nun ist wieder die Jahreszeit der Erkältungen angebrochen – Funktioniert das Immunsystem nicht so gut, kommt es oft zu Dies kann zu ernsthaften Problemen für die Betroffenen führen, Was kann man dagegen tun? Zum Einen bietet die Akupunktur wunderbare Möglichkeiten, In der Chinesischen Medizin werden Erkältungskrankheiten als Anhand der Symptome des Patienten sowie der chinesischen Nach dieser chinesischen Diagnose verschreibe ich auch Es gibt auch zahlreiche homöopathische Mittel, die zum Einen Eine weitere wunderbare, ganz einfache, doch sehr Dafür wird nur 1 Tropfen Blut (aus dem Finger) benötigt, Alle genannten Methoden Mittwoch, 24. August 2016Vortrag "Hitzige Zeiten" - Wechseljahrsbeschwerden naturheilkundlich behandelnAm 31.08.16 um 19 Uhr halte ich einen Vortrag über Wechseljahrsbeschwerden - einem Schwerpunktbereich in meiner Praxis - in der Volkshochschule Südliche Bergstraße in Wiesloch, Ringstraße 1, Raum 11b, 2. OG Die Wechseljahre sind eine besondere Zeit im Leben einer Frau - die Lebenssituation ändert sich oft nochmal, es besteht die Chance, dem Leben eine neue Wendung zu geben. Doch manche Frauen leiden unter unangenehmen Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen etc.. Welche Alternativen gibt es zur Hormonbehandlung? In diesem Vortrag werden Möglichkeiten aus der Naturheilkunde (Homöopathie, Akupunktur, Pflanzenheilkunde, Ernährung) aufgezeigt, die Frauen auf natürliche Weise darin unterstützen, diese Zeit des Wandels konstruktiv für sich zu gestalten. Freitag, 13. März 2015HeuschnupfenzeitLiebe Patienten und Interessierte, endlich ist es soweit - der Winter zieht sich zurück und in Heidelberg beginnen die Freuden des Frühlings. Doch ob ständiges Niesen, laufende Nase, juckende Augen oder gar Asthma - zum Glück gibt es Möglichkeiten, etwas gegen die Beschwerden zu tun, und zwar mit den naturheilkundlichen Therapieformen Akupunktur und Homöopathie. Diese haben den Vorteil, dass sie keine lästigen Nebenwirkungen mit sich bringen und dass sie das überschießende Immunsystem wieder in einen ausbalancierten Zustand bringen können, so dass es sich wirklichen Feinden und nicht mehr den erfreulichen Frühlingsboten zuwenden kann. Ich würde mich freuen, Sie bei Ihren Beschwerden unterstützen zu können. Ihre Renate Borner
Dienstag, 13. Januar 2015Gutes neues JahrLiebe Patienten und Freunde, ich wünsche euch allen ein glückliches, gesundes neues Jahr 2015! Ich freue mich auf ein weiteres Jahr im schönen Heidelberg und auf eine gute, erfolgreiche Zusammenarbeit mit vielen, lieben Menschen. Eure Renate Borner
Dienstag, 2. Dezember 2014Neuer Praxisraum in der Hauptstraße 20Liebe Patienten und Freunde, ich freue mich sehr, Ihnen mitteilen zu können, dass ich seit dem 1. Dezember 2014 in einem neuen, zusätzlichen Praxisraum mitten im Zentrum von Heidelberg praktiziere. Er befindet sich in der Altstadt, der Hauptstraße 20, in Heidelbergs Fußgängerzone, nahe dem Bismarckplatz, in der Praxisgemeinschaft Ming Men. Die Praxis liegt im zweiten Stock, ein Fahrstuhl ist vorhanden. Meine Praxis im Steigerweg 65 in der Weststadt bleibt Ihnen natürlich ebenfalls erhalten. Ich freue mich schon darauf, Sie auch in den neuen Räumen willkommen zu heißen, Ihre Renate Borner Mittwoch, 8. Oktober 2014Akupunktur und Seele - Die Emotionen in den Fünf ElementenVortrag zum Tag der offenen Tür an der Samuel-Hahnemann-Schule am 12.11.2011 Akupunktur und Seele Die Emotionen in den fünf Elementen Bevor ich mich den Emotionen zuwende, möchte ich kurz auf die fünf Elementen bzw . Wandlungsphasen eingehen. Das System der fünf Wandlungsphasen oder auch der fünf Elemente können wir als das Kernstück oder als das Tor zur Chinesischen Medizin bezeichnen. Die erste schriftliche Erwähnung der Wandlungsphasen finden wir im 4. Jhr. vor Christus. Chinesisch heißen die Wandlungsphasen wu xing (wu ching): Wu bedeutet die Zahl fünf, xing bedeutet gehen oder sich bewegen, was verdeutlicht, dass es sich hier um einen Prozeß handelt. Die Wandlungsphasen sind ein früher Grundpfeiler der chinesischen Naturphilosophie, die alle Naturphänomene den fünf Elementen zuordnet und deren Beziehungen zueinander definiert. Alle Naturvorgänge und prozeßhaften Abläufe werden in das System der fünf Wandlungsphasen eingeordnet. Dieses Zuordnungs- bzw. Entsprechungssystem wurde in jahrtausendelanger Naturbeobachtung entwickelt. Der Mensch wird hier als ein Teil der Natur, einschließlich ihrer Zyklischen Wandlungen, gesehen. So wie die Natur ihren natürlichen Wandel von Tages- und Jahreszeiten durchläuft, so folgt die Natur des Menschen demselben Muster von der Geburt und Kindheit über die Jugend, das Erwachsen sein bis hin zu Alter und letztendlich dem Tod. Die fünf Wandlungsphasen oder Elemente sind Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Jedem Element werden bestimmte Aspekte, wie z.B. die Himmelsrichtung, die Jahreszeit, der klimatische Faktor, die Farbe, der Geschmack, die Organe, die Sinnesorgane, die Entwicklungsstufen des Menschen und der Pflanzenwelt und natürlich auch die Emotionen usw. zugeordnet. So wird dem Holz der Osten zugeordnet, der Frühling und der Wind, die Farbe grün, der saure Geschmack, die Organe Leber und Gallenblase, die Augen als das Sinnesorgan, die menschliche Entwicklungsstufe ist der Lebensbeginn und die Kindheit (bei den Pflanzen entspricht das dem ersten Sprossen im Frühling) und die Emotion Zorn oder Wut. Die Emotion die dem Feuer zugeordnet wird ist die Freude, zur Erde gehört das Sorgen, das sich sorgen und auch das Grübeln. Dem Element Metall wird die Traurigkeit und dem Wasser die Angst zugeordnet. Die Theorie der Fünf Wandlungsphasen spielt in der chinesischen Medizin eine wichtige Rolle, sowohl in der Diagnostik wie auch in der Behandlung zahlreicher Erkrankungen. Die Elemente stehen in einer wechselseitigen Beziehungen gegenseitiger Förderung, wie auch der Kontrolle zueinander. Ziel ist das Gleichgewicht der Elemente untereinander. Zitat aus dem Huangdi Neijing: (Klassisches Werk der Chinesischen Medizin das in der Zeit der streitenden Reich, 475 – 221 v. Chr. entstanden ist.) „Das Zusammenspiel der fünf Elemente bewirkt Harmonie und alles kommt in die rechte Ordnung. Am Ende eines Jahres hat die Sonne ihren Lauf vollendet, und alles fängt von neuen an, mit der ersten Jahreszeit, dem Frühling – wie ein Ring der weder Anfang noch Ende hat.“
Das Holz Der Zyklus der 5 Elemente beginnt mit der Wandlungsphase Holz. Die Holzenergie mit ihren Organen Leber und Gallenblase beinhaltet die Energie aller Anfänge im Leben, deshalb entspricht im menschlichen Lebenszyklus die Geburt und die Kindheit dem Element Holz. Betrachtet man die kindliche Entwicklung und die Ausdrucksformen eines Kindes, lassen sich die seelischen Aspekte des Holzes gut verstehen. Die Hauptemotionen des Holzes sind Wut und Zorn in allen ihren Aspekten. Kinder können ihre Wut i.d.R. noch frei und direkt zum Ausdruck bringen. Im Laufe des Lebens lernen die meisten Menschen jedoch sich zu kontrollieren. Viele fressen ihren Zorn in sich hinein, hin und wieder findet er dann oft in unangemessener Weise ein Ventil, manche Menschen leben ihn – oft ganz unbewusst - auf versteckte Weise aus. Dies kann sich in Depressionen äußern, in starken Schuldgefühlen, in Groll, in Hypochondrie etc.. Dieses nicht freie Ausleben von Gefühlen führt zu Stagnation und ist eine häufige Ursache von Erkrankungen. Ein weiterer Aspekt des Holzes ist die Fähigkeit, uns unseren Raum zu nehmen, den wir brauchen, um unsere Bedürfnisse zu erfüllen und unsere Persönlichkeit zum Ausdruck zu bringen. Auch diese Fähigkeit ist bei kleinen Kindern noch voll ausgebildet, sie schreien so lange, bis ihre Bedürfnisse erfüllt werden. Wenn Menschen z.B. durch eine strenge, dominante Erziehung sich nicht mehr erlauben, ihren Raum zu nehmen, wenn sie sich selber nicht mehr zum Ausdruck bringen können, ihre Kreativität nicht mehr leben, führt das langfristig zu Frustration und Groll. Auf der anderen Seite kann ein Ungleichgewicht in der Holzenergie auch dazu führen, dass man sich zuviel Raum nimmt, sehr egozentrisch wird und damit den Lebensraum anderer Menschen einschränkt. Es geht also immer um die goldene Mitte. Eine weitere Fähigkeit, die uns das Holz verleiht, ist die Flexibilität. Menschen mit einer gesunden Holzenergie können flexibel auf die Wechselspiele des Lebens reagieren, sind nicht starr, bleiben im Fluss und zerbrechen nicht an Hindernissen. Andererseits besitzen sie aber auch die Stärke, ihre Ziele zu verfolgen und wenn es notwendig ist, sich durchzusetzen. Damit wären wir bei der nächsten Fähigkeit, die uns das Holz verleiht, nämlich unserem Leben die richtige Richtung zu geben, unser Leben planen und auch die notwendigen Entscheidungen treffen zu können, um diese Pläne umzusetzen. Dabei helfen uns eine gute Intuition, Mut und Tatkraft, ebenfalls Holztugenden. Menschen mit einer schwachen Holzenergie quälen sich oft damit herum, dass sie nicht wissen, wo es in ihrem Leben hingehen soll, sie können sich für nichts entscheiden, sind ängstlich und mutlos. V.a. die Gallenblase gibt uns die Klarheit, die wir sowohl für unsere Lebensplanung als auch für einen unkomplizierten Umgang mit unseren Mitmenschen brauchen. Klarheit hilft uns, unsere eigenen Grenzen aufzuzeigen, so dass Aggressionen oft überflüssig werden. Man kann dabei freundlich bleiben und sich trotzdem Respekt verschaffen. Ein weiterer Aspekt des Holzes ist das Thema Druck, damit ist sowohl psychischer Druck als auch Zeitdruck gemeint. Die Leber hasst den Druck, d.h. dass ständiger Druck zu Erkrankungen der Holzorgane führen kann bzw., dass Menschen mit einer Störung der Holzenergie sehr empfindlich auf Druck reagieren. Da Druck in unserer Leistungsgesellschaft sehr verbreitet ist, sind Holzerkrankungen wie beispielsweise Depressionen, Kopfschmerzen und hoher Blutdruck sehr verbreitet. Auf der anderen Seite liebt die Leber die Entspannung, deswegen kann man mit entspannenden Dingen wie Spaziergängen, Qi Gong, Meditation und ähnlichem diesen Krankheiten entgegenwirken. Das Feuer Im Zyklus der Elemente folgt auf die Wandlungsphase Holz das Feuer. Der Feuerenergie werden die Organe Herz und Dünndarm, sowie Pericard und 3 Erwärmer zugeordnet. Im Lebenszyklus wird das Element Feuer mit der Jugend und dem Zenit des Lebens gleichgesetzt. Im Jahreszyklus befinden wir uns jetzt im Sommer, die Sonne steht am höchsten und verbreitet, wie das Feuer in uns, Licht und Wärme. Das Feuer in uns ist dynamisch und auflodernd, das aktive Lebensprinzip. Im Holz haben wir unseren Lebensraum eingenommen, im der Feuerzeit entwickeln wir Respekt und Liebe zum anderen Menschen. Wir lernen uns als Teil eines großen ganzen zu sehen und wir sind in der Lage unsere Persönlichkeit und Kreativität so zum Ausdruck zu bringen, dass sie nicht mit den Bedürfnissen Anderer in Konflikt gerät. Die Emotion des Feuers ist die Freude, die Lebensfreude die unser Herz wärmt und in uns den Wunsch weckt nach Lachen und Fröhlichkeit, nach Kontakt und Berührung, nach intimer Nähe und Verschmelzung. Das Feuer in uns ist expansiv und nach außen gerichtet, wir sind offen und haben das Bedürfnis nach sozialen Kontakten, wir gehen auf den Anderen zu, sind neugierig und begeisterungsfähig und unserem inneren Drang nach Aktivität und Entfaltung scheint keine Grenze gesetzt zu sein. Das Feuer verleiht uns die Fähigkeit unser Herz zu öffnen, tiefe Lebensfreude und Liebe, die keine Gegenleistung erwartet, zu empfinden. Der seelische Anteil des Feuers ist Shen, die Geistseele die im Herzen wohnt. Shen ist eine kosmische, kreative Kraft die schwer zu definieren ist. Shen wird übersetzt mit Begriffen wie z.B. das himmlische Prinzip, die schöpferische Kraft, die Seele, der Geist, der Verstand, die Inspiration, die Kreativität usw. In der daoistischen Naturphilosophie entspricht Shen dem spontanen Wirkendes Dao, eine Kraft die alle energetischen Konstellationen prägt. Man kann auch sagen, der Shen eines Menschen umfasst seine ganze Sphäre emotionaler, mental – intellektueller und spiritueller Aspekte. Shen spiegelt sich in der Präsenz eines Menschen wieder. Ein Mensch bei dem Sken im Herzen wohnt hat einen klaren Blick, klare Gedanken, einen hellen Verstand und eine kräftige Stimme. Ist der Shen eines Menschen gestört, so kann sich das zeigen in unklarem Denken, Konzentrationsstörungen, Sprachstörungen, Schlafstörungen, Ruhelosigkeit und Nervosität sowie emotionalen Problemen. Störungen des Feuers können sich auf verscheiden Ebenen manifestieren: Bei einer Leere des Feuers ist zu wenig Lebensfreude und Liebe vorhanden, bei einer Stagnation des Feuers sind diese Gefühle zwar vorhanden, aber sie sind blockiert. Beide Menschen strahlen eine Traurigkeit oder Melancholie aus. Ihr Interesse an sozialen Kontakten und Beziehungen ist eher gering und sie können sich einsam und nicht liebenswert fühlen. Diese Menschen, mit einer Leere des Feuers, müssen lernen Stärke zu entwickeln und ihre Energie zu bewahren, sie sollten Dinge tun die Ihnen Freude machen und die Ihre Gefühle beleben um Ihr Herz zu öffnen. Menschen mit einer Stagnation des Feuers müssen lernen Ihre Gefühle und Bedürfnisse anderen Menschen gegenüber auszudrücken. Ist zu viel Feuer in einem Menschen so brennt es unkontrolliert und heftig. Diese Menschen neigen zu einer ruhelosen Übererregtheit, zu großem Enthusiasmus bis hin zur Manie, sie reden zu viel und können sozial und auch sexuell Überaktiv sein. Sie neigen zu himmelhochjauchzender Leidenschaft und flammender Verliebtheit und scheinen förmlich über sich hinauszuwachsen. Hält dieser Zustand zu lange an so entfaltet das Feuer seine zerstörerische Kraft. Letztendlich finden wir einen ausgebrannten, erschöpften und deprimierten Menschen. Die Lernaufgabe diese Menschen ist Mäßigung und Nüchternheit, sie müssen lernen extreme Situationen zu meiden. Ziel ist das harmonische Gleichgewicht ...... Die Erde Dem Feuer folgt im Elementenzyklus die Erde. Der Erde werden die Organe Milz/Pankreas und Magen zugeordnet. In früheren Darstellungen der Wandlungsphasen wurde die Erde in der Mitte des Kreislaufs dargestellt. Dem zugrunde liegt die Vorstellung, dass die Übergängen von einer Wandlungsphase in die nächste der Erde zugeordnet wird. Die Erde macht die Übergänge möglich, sie bewirkt, das sich Neues manifestieren und materialisieren kann. Erst später wurde die Erde eingereiht zwischen den Wandlungsphasen Feuer und Metall. Die Jahreszeit die der Erde zugerechnet wird ist der Spätsommer, die Zeit kurz vor der Ernte, in der alle Früchte reifen. Im Lebenszyklus sind wir jetzt im Erwachsenenalter angekommen. Ebenso wie in der Natur vermittelt die Erde in uns reife Fruchtbarkeit und mütterliche Fürsorge. Diese zeigt sich am ursprünglichsten in der mütterlichen Fürsorge um das Kind, aber auch in der Fähigkeit fürsorglich mit anderen Menschen umgehen zu können. Geerdete Menschen verspüren Mitgefühl und Anteilnahme für Andere sowie den Wunsch zu helfen. Warm, verständnisvoll und akzeptierend können sie sich leicht in Andere hineinversetzen. Bei einer Störung im Erdelement kann es jedoch auch zu einem übersteigertem Verantwortungsgefühl kommen. Die Fähigkeit des Denkens, der Analyse und der Konzentration sind ebenso der Erde zugeordnet. Die Klarheit der Konzentration, die Fähigkeit zu intellektueller Arbeit und Lernen, sowie das Gedächtnis sind Funktionen der Milz, die auf ihrer Fähigkeit zur Zentrierung beruhen. Die Milz ist sowohl für die körperlichen wie auch für die intellektuellen Verdauungsprozesse zuständig. In diesem Sinne verstoffwechselt die Milz unsere Gedanken und Sinneseindrücke. Sie werden von uns aufgenommen, analysiert, gewertet, verworfen oder eingeordnet zu eigenen Gedanken, Überzeugungen und Konzepten. Menschen mit einer Erdestörung können z.B. unreflektiert die Meinung Anderer nachplappern, sie können sehr dogmatisch an ihrem eigenen Standpunkt hängen oder sie besitzen keinerlei Standfestigkeit in ihren Ansichten und kippen um sobald jemand eine andere Meinung vertritt. Ein weiterer Aspekt der Milz, die Sorge ist eng mit dem Denken verbunden. Auch die Sorge kann eine wertvolle und nützliche Qualität sein, weil sie der Lösung von Problemen dient. Man setzt sich mit der Situation auseinander, analysiert sie, sucht nach Möglichkeiten der Abhilfe, woraus letztendlich eine Lösung entsteht. Überschreiten Sorgen und Sich-Gedanken-machen jedoch ein gesundes Maß, beginnen die Gedanken zu kreisen. Beim Grübeln bilden sich unproduktive Gedankenschleifen, die endlose Runden drehen und zu einer unlösbaren Last werden, was unsere Milz überfordert. Wenn wir das Erdelement in uns stärken wollen, müssen wir als erstes lernen uns gut zu ernähren, liebevoll für uns selber zu sorgen. Für sich selber zu sorgen kann sowohl eine wohlschmeckende, ausgewogene Ernährung bedeuten, wie auch die Hinwendung zu schönen Dingen, z.B. Waldspaziergänge, Saunabesuch, Theater, Ausstellungen, die Körper und Geist erfreuen. Nur wenn ein Mensch sich genug wertschätzt, um sich um sich selber zu kümmern, dann ist er auch in der Lage, für Andere zu sorgen. Das Metall Die Jahreszeit des Metalls ist der Herbst, also die Übergangszeit vom Sommer zum Winter, die Lebenszeit das Älterwerden, das Klimakterium. Es sind Zeiten, in denen wir Abschied nehmen vom prallen Leben und der Extrovertiertheit des Sommers und in denen wir an die Vergänglichkeit des Lebens erinnert werden. Entsprechend sind die psychischen Kardinalthemen des Metalls, bzw. seiner Organe Lunge und Dickdarm, Trauer und Loslassen. Die Trauer ist eine Reaktion auf Abschied und Verlust. Im Herbst richtet man sich auf den Rückzug und das nach Innen gehen der Lebenssäfte ein, und es ist ganz natürlich, im Herbst etwas trauriger und melancholischer zu sein. Auf der anderen Seite ist der Herbst die Zeit, in der man die Ernte einbringt, die Zeit der wahren Reife. Dies gilt auch für den Herbst des Lebens; das Wissen und die Lebenserfahrung, die man angesammelt hat, darf zur Weisheit reifen, man kann sich aus der hektischen Geschäftigkeit der Menschen etwas zurückziehen und sich auf die wesentlichen Dinge des Lebens konzentrieren, gelassener werden. In den letzten Jahrzehnten wurde in unserem Kulturkreis die Weisheit der Älteren nicht mehr so sehr geschätzt, ich denke im Moment findet gerade wieder ein Umdenken statt. Zurück zur Trauer; wenn ein Mensch einen großen Verlust erlitten hat, z.B. durch Tod eines geliebten Menschen oder durch Verlassenwerden, kann der Schmerz so groß sein, dass es so aussieht, als könne das Leben nicht weitergehen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man mit Trauer umgeht. Damit die Seele keinen Schaden nimmt, ist es wichtig, der Trauer ihren Raum zu geben, sie zu durchleben. In allen Kulturen wurde der Trauer ein angemessener Raum gegeben, in unserer durch ein Trauerjahr. Heutzutage ist dies für die Trauernden oft schwierig, da die Umgebung oft von ihnen erwartet, möglichst schnell im Alltag wieder zu funktionieren. Wenn ein Mensch ein Ungleichgewicht im Metall hat, neigt er entweder dazu, seine Trauer zu verdrängen, sich dem Schmerz zu entziehen, oder er konserviert seine Trauer, findet nicht mehr aus ihr heraus und wird verbittert. Hier ist der andere wichtige Aspekt des Metalls, das Loslassen, gestört. Diese beiden Umgangsformen nehmen dem Menschen eine wertvolle Erfahrung, die einem durchlebte Trauer schenken kann, nämlich den Gewinn von Selbsterkenntnis, von Reifung unserer Persönlichkeit. Die Fähigkeit des Loslassens birgt noch einen anderen Aspekt; so wie unsere Lunge bei der Ausatmung die verbrauchte Luft einfach loslässt und der Dickdarm die Substanzen, die unser Körper nicht mehr verwenden kann, loslassen muss, sollten wir auch Dinge, Themen oder Beziehungen, die nicht mehr zu uns passen oder uns gar schaden, loslassen können. Nur so können wir uns weiterentwickeln und Raum in uns schaffen, uns auf Neues einzulassen. Menschen, die z.B. ewig an Beziehungen festhalten, selbst wenn sie ihnen schaden, aber auch Menschen, die zu schnell loslassen, also sich bei der kleinsten Schwierigkeit trennen, tragen ein Ungleichgewicht im Element Metall in sich. Die Ursache einer Metallstörung liegt oft in einer gestörten Beziehung zum Vater. Normalerweise ist der Vater unser erster Beurteiler - im Gegensatz zur bedingungslosen Mutterliebe. Er wertet stärker unser Tun, verknüpft seine Zuneigung stärker mit unserem Verhalten. Wenn Kinder spüren, dass sie von ihrem Vater wenig wertgeschätzt werden, wenn sie von ihm abgewertet, nicht richtig gesehen werden, kommt es zu Traurigkeit und Resignation. Dasselbe geschieht, wenn der Vater sehr streng ist, wenn zuviel Disziplin und Starre im Vordergrund stehen. Im Versuch, dem Vater zu gefallen, bilden sich dann beim Kind oft typische „Metalleigenschaften“ aus, wie Perfektionismus, sehr strukturiertes, überkorrektes Verhalten und Strenge mit sich und Anderen. Wie immer gibt es auch die andere Seite der Medaille, das Kind kann sich gegen den Vater und in der Folge gegen andere Autoritäten auflehnen, eine große Abneigung gegen Disziplin, Strenge und Regeln entwickeln. Menschen, die einen erlösten Metallaspekt haben, leben nicht starr nach irgendwelchen Regeln, die ihnen die Gesellschaft auferlegt. Sie haben ein sehr feines Rechtsempfinden, sie besitzen Integrität und stellen sich selber Regeln auf, nach denen sie leben möchten. Sie behandeln andere so, wie sie selber gerne behandelt werden möchten. Das Wasser Die Organe, die zur Wandlungsphase Wasser gehören, sind die Nieren und die Blase. Die Emotionen, die etwas mit diesem Element zu tun haben, sind die Angst und als ihr Gegenspieler der Wille. Sowie die Nierenenergie in der chinesischen Medizin eine wichtige Rolle für die Fortpflanzungsfähigkeit des Menschen und somit der Arterhaltung spielt, dient die mit den Nieren verbundene Emotion Angst in erster Linie ebenfalls der Sicherung unseres Lebens. Sie warnt uns, wenn irgendeine Gefahr für uns besteht. Somit ist sie, wenn sie eine angemessene Rolle in unserem Leben spielt, ein sehr sinnvolles Gefühl. Z.B., wenn wir von Gewalt bedroht werden, oft ist es besser für uns zu fliehen. Manchmal hält uns Angst von einer überstürzten, unklugen Entscheidung ab, dies ist alles keine pathologische Angst. Ein Behandlungsbedarf besteht nur, wenn Angst über das benötigte Maß hinausgeht und uns in unserem Leben einschränkt. Angst kann zur Folge haben, dass wir in unserem Leben hinter unseren Möglichkeiten zurückbleiben. Wir trauen uns dann nicht die Dinge zu tun, von denen wir träumen und die uns vorwärts bringen könnten. Hier ist es sinnvoll, die Angst zu überwinden, damit wir wachsen können. Oft hilft es, Angst machende Situationen (z.B. Vorträge halten) zu durchleben und damit die Angst zu überwinden. Es gibt unzählige Formen von Ängsten, Jeder kennt sie, z.B. die Angst zu Versagen, Angst vor der Zukunft, vor Armut und Krankheit, vor dem Tod, etc.. Viele Menschen leben aber mit einem Grundgefühl von Angst, das ganze Leben wird angstvoll erlebt. Sie stehen dann ständig unter Spannung, sind immer damit beschäftigt, was passieren könnte und können sich nicht mehr an der Gegenwart erfreuen. Angst blockiert oft das Yang der Niere, dies führt zu innerer Kälte, die zu einer Blockierung des Qi-und Blutflusses des Menschen führt, dadurch kommt es zu einer Erstarrung auf körperlicher und seelischer Ebene. Wir alle kennen das Bild des Kaninchens vor der Schlange, es wird starr vor Angst, und kann nicht mehr fliehen. Diese Erstarrung führt zu einer Handlungsunfähigkeit, ein Mensch, der von Angst bestimmt wird, zieht sich zurück, er kann oft nicht die Energie aufbringen, die nötig wäre, um die Angst machenden Situationen zu ändern. Hier ist es wichtig, die Nierenenergie zu stärken, z.B. mit Akupunktur.
Wie bereits erwähnt besitzen wir einen natürlichen Gegenspieler zur Angst, den Willen, der ebenfalls zum Element Wasser gehört. Die Angst setzt dem Willen Grenzen, der Wille hält auf der anderen Seite die Angst unter Kontrolle. Erstrebenswert ist eine Balance zwischen Angst und Willen. Angst wirkt kontrahierend, der Wille ist expansiv, er hilft uns unsere angestrebten Ziele zu erreichen, unsere Potentiale und Lebensziele zu verwirklichen. Eine Störung der Nierenenergie kann sich in einem zu schwach ausgeprägten Willen, aber auch in einem übersteigerten Willen zeigen. Dieser ist oft gekoppelt mit einem übersteigerten Ehrgeiz. Ehrgeiz gehört ebenfalls zur Nierenenergie und ist, in ausgewogener Form, sehr hilfreich, um unsere Ziele umzusetzen. Ist unser Handeln und Streben aber zu sehr von Ehrgeiz geprägt, stecken wir unsere Ziele zu hoch, gehen wir oft weit über unsere Kräfte hinaus, wir nehmen weder Rücksicht auf uns noch auf Andere. In unserer Leistungsgesellschaft gibt es viele Menschen, die nur noch für ihre Arbeit leben, alle anderen Bereiche vernachlässigen, was auf Dauer wachsende Erschöpfung bis hin zum Burn Out zur Folge haben kann. Es fehlt hier der Gegenpol – Ruhe und Gelassenheit. Genügend Schlaf und Ruhepausen sind unerlässlich für die Bewahrung der Nierenenergie und damit für ein langes, gesundes Leben. Mit Gelassenheit ist gemeint, nicht immer handeln zu müssen, das Leben nicht ständig kontrollieren müssen, sondern sich dem Lebensstrom anzuvertrauen, in der Gegenwart zu leben. Hilfreich für die Erlangung von Gelassenheit ist neben der Unterstützung durch Akupunktur z.B. das Ausüben von Qi Gong und Tai Qi.
Dienstag, 30. September 2014Von der Angst zur GelassenheitEin Vortrag von Renate Borner am 07.11.2009 zum 2. Tag der Chinesischen Medizin in der Samuel-Hahnemann-Schule Von der Angst zur Gelassenheit In diesem Vortrag möchte ich mich mit dem großen Thema der Angst befassen, ein Gefühl dass ganz sicher jeder von Ihnen in unterschiedlichen Formen und Ausprägungen kennt. Ängste haben in erster Linie einen Bezug zu den Nieren, sie sind die Emotion der Wandlungsphase Wasser. Zum Thema Angst gehört auch der Wille, der nach der chinesischen Medizin ebenfalls in den Nieren beheimatet ist und die Gelassenheit. Sie eine Tugend des Wassers und die Erlösung von der Angst. Auch zu jedem anderen Yin-Organ gehört eine Emotion, zur Leber die Wut, zum Herzen die Freude, zur Milz die Sorge, zur Lunge die Trauer. Die Emotionen entstehen in diesen Organen und bringen das Wesen ihres Organs nach außen. Jedes Gefühl ist notwendig und hat seine Berechtigung. In unserer Gesellschaft wird oft unterschieden in positive und negative Gefühle, wobei v.a. Angst und Wut den negativen Gefühlen zugeordnet werden. Doch auch diese Gefühle sind – wenn wir sie in einem gesunden Maß erleben – für ein ausgeglichenes Gefühlsleben unentbehrlich. Kein Leben kann ohne Angst und Wut gelebt werden. Im Übermaß jedoch schädigen jedoch alle Gefühle ihre zugehörigen Organe und können Krankheiten verursachen. Was hat die Angst nun mit den Nieren zu tun? Die Nieren sind verantwortlich für den Beginn und das Ende des Lebenszyklusses, beim Zeugungsakt erben wir die Nieren-Essenz unserer Eltern, sie ist die Vorraussetzung für unsere Entwicklung im Mutterleib, die Nieren steuern die Fortpflanzungssorgane, die verantwortlich sind für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft und die Geburt. Auch die Weiterentwicklung des Menschen, die Reifung vom Kind, zum Jugendlichen und zur Geschlechtsreife und weiter bis zum Alter und Tod werden von den Nieren gesteuert. Das bedeutet, dass die Überlebensfähigkeit des Menschen und überhaupt der Fortbestand der Menschheit eng mit den Nieren verknüpft ist. Die Nieren-Essenz ist für die Qualität unseres Erbguts verantwortlich, ebenso für unsere Fortpflanzungsfähigkeit. Wie wir heute noch hören werden, haben Sterilitätsprobleme in erster Linie mit der Nieren-Energie zu tun. Das bedeutet, dass die Nieren ganz viel mit dem „nackten Überleben“ zu tun haben, es geht also etwas ganz Essentielles, um die Grundlage unseres Lebens. Somit kann man auch besser die eigentliche Aufgabe der Emotion, die zur Niere gehört – nämlich der Angst – verstehen; Angst dient der Sicherung unseres Lebens. Dies ist die Ur-Funktion der Angst; sie ist das primäre Warnsystem, wenn das Leben in irgendeiner Weise in Gefahr ist. Auch die Ohren, die in bezug zu den Nieren stehen, dienen dieser Aufgabe; die Ohren sind die einzigen Sinnesorgane, die Tag und Nacht aktiv sind, man kann auch im Schlaf seine Ohren nicht abschalten, man hört was um einen herum vorgeht, wird geweckt bei Gefahr. Angst ist absolut notwendig, um unser Leben zu schützen. Häufig geht die Angst jedoch über das gesunde, für unseren Schutz benötigte Maß hinaus, schränkt uns ein und quält uns. Die Angst hat dann nichts mehr mit einer konkreten, augenblicklichen Gefahr zu tun, auf die wir reagieren müssten. Sie macht uns nur ständig angespannt, unruhig, nervös, wir sind dauernd damit beschäftigt, was passieren könnte, nicht mit dem, was gerade geschieht. Wenn die Angst uns beherrscht, sind wir nicht mehr handlungsfähig, fühlen wir uns ständig unter Spannung, wir können uns nicht mehr am Leben freuen und es genießen. Angst ist auch ein schlechter Ratgeber. Entscheidungen, die vor dem Hintergrund von Angst getroffen werden, sind oft nicht wirklich stimmig für uns, bringen uns auf unserem Lebensweg nicht weiter, lassen uns hinter unseren Möglichkeiten zurückbleiben, schränken uns ein. Wenn ein Mensch Angst hat, laufen in seinem Körper eine ganze Reihe von Reaktionen ab, die alle mit dem Funktionskreis Niere-Blase und den ihnen zugeordneten Körperteile zu tun haben. Im Volksmund gibt es zahlreiche Redewendungen, die dies zum Ausdruck bringen: - bei Angst stehen einem die Haare zu Berge - es läuft einem kalt den Rücken herunter - man macht sich vor Angst in die Hose - weiche Knie bekommen - kalte Füße bekommen. Wenn wir der Angst massiv ausgesetzt sind, kann es zu Erkrankungen aller Bereiche des Körpers kommen, die zum Funktionskreis Niere-Blase gehören: Angst kann zu chronischen Blasen- und Nierenerkrankungen führen, bei Kindern z.B. kommt es häufig zu Enuresis, dem Einnässen. Sie kann auch zu Rückenbeschwerden führen, zur Betroffenheit der Knochen, was sich in Wirbelsäulen- oder Kniebeschwerden äußern kann. Auch die Ohren können erkranken bzw. eine chronische Empfindlichkeit aufweisen. Die Zahnsubstanz kann ebenfalls leiden, auch Zahnwurzelprobleme können Ausdruck großer Ängste sein. Auch die Geschlechtsorgane sowie die Fruchtbarkeit können durch Ängste beeinträchtigt werden; bei Männern kommt es häufig zu Potenzstörungen. Das Kopfhaar kann betroffen sein, eine Bekannte von mir bekam am Tag ihrer Scheidung schlagartig weiße Haare. Zu chronischen Beschwerden kommt es natürlich nur, wenn die Angst, über das normale Maß hinausgeht. Jeder Mensch muss in seinem Leben angstvolle Situationen bewältigen. Wenn ihm dies gelingt, führt das auch zu seiner Reifung, gibt ihm Selbstvertrauen. Somit wäre es z.B. völlig falsch, zu versuchen Kinder vor jeder Situation zu bewahren, die Angst erzeugen kann.
Krankmachend sind z.B. Lebenssituationen, wenn man mit gewalttätigen Menschen zusammenlebt, sei es körperliche oder seelische Gewalt; wenn Kinder in extrem ungeborgenen Verhältnissen aufwachsen müssen. Z.B. hatte eine Patientin von mir einen gewalttätigen Vater und sie hatte viel Angst in ihrer Kindheit. Sie litt an chronischen Blasenschmerzen und überwältigender Kälte; sie fror trotz mehrerer Schichten Kleidung und erkältete sich ständig. Angst hat ganz viel mit Kälte zu tun. Kälte ist der bioklimatische Faktor der Wandlungsphase Wasser. Angst blockiert das Yang der Niere, führt zu Kälte, die im Inneren entsteht. Kälte führt zu einer Blockierung des Qi- und Blut-Flusses im Körper, dadurch werden alle energetischen Prozesse des Menschen verlangsamt, und Kälte führt dazu, dass sich die Energie zusammenzieht, dadurch kommt es zu Erstarrung auf körperlicher und seelisch-geistiger Ebene. Wir kennen diese Erstarrungsreaktion beim Bild des Kaninchens vor der Schlange. Es wird starr vor Angst und kann deshalb nicht fliehen. Ein Mensch, der starr vor Angst wird, wird ebenfalls handlungsunfähig. Er ist seiner Angst ausgeliefert und nicht in der Lage zu handeln, um die Situation zu verändern. Solche Menschen machen sich oft klein, ziehen sich zurück, haben wenig Energie und sind frostig, zittern und wirken starr. Sie können nicht die Energie aufbringen, um die Situation, die ihnen Angst macht, zu ändern. Alles erscheint ihnen zu schwierig, zu anstrengend. Dies ist ein klares Bild von Nieren-Yang-Leere. Yang steht für Wärme; ist das Yang in Leere, herrscht Kälte vor, gibt es wenig Aktivität und Bewegung. Hier ist v.a. Moxen, z.B. von Bl 23 (Nieren-Shu-Punkte ), GG 4, KG 4 oder Ni 3 für den Patienten sehr wohltuend. Es gibt allerdings auch noch eine andere Form von Angst, bei der das Nieren-Yin in Leere ist, dadurch kommt es zu einem relativen Überschuß an Yang, also zu Aktivität und nicht zu Kälte, sondern eher zu Wärmegefühlen. Bei diesem Angst-Typ ist der Mensch nicht starr vor Angst und handlungsunfähig, im Gegenteil, er ergreift eher die Flucht, rennt weg oder versucht mit blindem Aktionismus seiner Angst zu begegnen. Er ist nervös, unruhig und die Angst kann sich bis zur Phobien und Panik steigern. Ein Beispiel dafür wären Menschen mit Platzangst oder Flugangst. In diesem Fall sollte man das Nieren-Yin stärken, z.B. mit den Akupunkturpunkten Ni 6, 10, KG 4 oder MP 6, es darf nicht gemoxt werden. Eine Steigerung von Angst und somit besonders schädlich ist der starker Schreck bzw. der Schock. Dieser kann hervorgerufen werden, z.B. durch einen Einbruch, einen Unfall, aber auch z.B. durch plötzliches Verlassenwerden in einer Beziehung oder des plötzlichen Todes einer geliebten Person. Im Gegensatz zur Angst gibt es keine normalen oder positiven Formen des Erschreckens. Schreck ist immer etwas Pathologisches. Der Schock schädigt nicht nur die Nieren, sondern auch das Herz. Er dringt in`s tiefste Innere des Menschen vor, erschüttert ihn „bis in`s Mark (Niere), erschüttert die gesamte Vitalität des Menschen. Auch hier kommt es oft zu großem Kältegefühl, der Mensch kann „starr vor Schreck werden“, es kommt zu einer plötzlichen Abnahme des Yang. Das Herz klopft heftig, der Herz-Geist Shen gerät in Panik und zerstreut sich. Dies kann sich in völlig kopflosem Handeln auswirken, in Abgeschnitten sein von sich selbst. Auch wenn die ersten, gut sichtbaren Auswirkungen eines Schocks wieder vergehen, können Folgen zurückbleiben, so dass der Mensch sich nicht wieder fühlt wie zuvor, nicht mehr in sein Gleichgewicht findet. Neben einer psychologischen Betreuung kann hier die Akupunktur von Nieren- und Herz-stärkenden Punkten eine große Hilfe sein. Punkte, die sich hierbei bewährt haben, sind z.B. Bl 15 + Bl 44 (die sog. Herzlinie), Bl 23 + Bl 52 (Nierenlinie); He 6, 7 und MP 3. Bis jetzt habe ich nur von der schädigenden Wirkung der Angst auf die Nieren gesprochen, es kann natürlich auch der umgekehrte Fall eintreten, nämlich dass ein Mensch mit einer konstitutionell schwachen Nierenenergie zu Ängsten neigt. Dies zeigt sich oft in Lebens- und Zukunftsängsten; der Mensch fühlt sich schwach, nicht lebenstüchtig, den Aufgaben des Lebens nicht gewachsen, einfach weil ihm die Kraft fehlt. Ein Kind, das nachts lange einnässt, muss deshalb nicht unbedingt in einer angstvollen Situation leben, es kann auch einfach sein, dass es konstitutionell eine schwache Nieren-Essenz mitgebracht hat. Es gibt auch Phasen im Leben eines Menschen, in denen die Nierenenergie geschwächt wird, z.B. bei Frauen, die in kurzem Abstand Kinder gebären oder wenn man längere Zeit zu wenig schläft, stark überarbeitet ist oder große körperliche Anstrengungen vollbringen muss (z.B. Leistungssport). Auch dann kann es zu Ängsten kommen bei Menschen, die sonst nicht so stark davon betroffen sind. Es gibt also die Wechselwirkung in beide Richtungen – Angst schädigt die Nieren und eine Nieren-Schwäche führt zu Ängsten. Ängstlichkeit kann also auch eine körperliche Schwächung widerspiegeln, ohne dass sie einen primär emotionalen Grund haben muss. Angst schädigt jedoch nicht nur den Funktionskreis Niere/Blase, über den energetischen Kreislauf der fünf Elemente können auch andere Organe des Körpers können auf Angst reagieren. Dies zeigt sich darin, wo ein Mensch die Angst im Körper spürt bzw. welche Symptome auftreten, z.B. ob er Herzklopfen kriegt, kalten Schweiß auf der Stirn, Atemnot etc. Der Ort, wo man die Angst fühlt, zeigt welches Organsystem betroffen ist, was natürlich für unsere Behandlung sehr wichtig ist. Wenn Angst die Leber schädigt, kommt es zu einer Stagnation der Leber mit den typischen Zeichen, wie z.B. - Spannungsgefühle in den Hypochondrien - Reizbarkeit, unterdrückte Wut, die sich manchmal explosionsartig entlädt - Migräne. Bei dieser Holz-Angst fehlt oft der Mut zu Verteidigung. Angst und Schreck schädigen sehr häufig das Herz. In diesem Fall kann es zu - Herzklopfen - Nervosität - Schlafstörungen kommen. Der Herz-Geist Shen ist in Aufruhr, es herrscht große Aufregung und die Panik ist dem Menschen oft in`s Gesicht geschrieben. Wenn Angst Milz oder Magen schädigt, kann es zu Durchfällen und Blähbauch kommen. Viele Menschen kennen auch das Gefühl von Angst in der Magengrube, es ist oft begleitet von Übelkeit. Bei dieser Erde-Angst kreisen die Gedanken ständig um ein Thema, es kann zu einer zwanghaften Besessenheit von einem Thema und Paranoia (Verfolgungswahn) kommen. Angst und auch Schreck können auch die Lunge schädigen und z.B. Asthma hervorrufen, die Metall-Angst schnürt die Brust zu. In diesen Fällen ist es natürlich wichtig, diese betroffenen Organe mitzubehandeln. Wie ich bereits erwähnte, ist Angst ein wichtiges, notwendiges Gefühl, um uns Gefahren anzuzeigen, damit wir Schutzmaßnahmen ergreifen können. Diese können, je nach Situation unterschiedlich sein; wenn wir z.B. von Gewalt bedroht werden, kann es das Beste sein zu fliehen, manchmal ist es auch besser, sich einer Situation zu stellen, sie zu lösen und dadurch die Angst zu überwinden (z.B. Vorträge halten). Manchmal kann ein Gefühl der Angst einen von einer voreiligen, unklugen Entscheidung abhalten. Dies ist alles keine pathologische Angst. Überflüssig und schädlich ist für uns die Angst, die uns beständig quält ohne uns zu nutzen. Es gibt unzählige Formen dieser Ängste, jeder von Ihnen, und natürlich auch ich, kennt sie; es kann die Angst sein zu versagen, die Angst vor der Zukunft, vor dem Verlassenwerden, vor Armut und Einsamkeit, vor Krankheit und Tod. Die Liste ließe sich beliebig verlängern. Viele Menschen leben aber mit einem Grundgefühl von Angst, die Angst ist ihr ständiger Begleiter. Es geht dann nicht mehr um konkrete Ängste, die Angst ist immerzu im Hintergrund, das ganze Leben wird angstvoll erlebt. Man kann sich vorstellen, dass bei einem solchen Grundgefühl nicht mehr viel Raum für Gelassenheit und Lebensfreude da ist. Was können wir nun tun, wenn wir von Gefühlen der Angst überschwemmt werden? Zum einen können unseren Verstand einsetzen, wir können über die Situation, die uns Angst macht, nachdenken, sie analysieren, uns intellektuell mit ihr auseinandersetzen. Dies ist eine Fähigkeit, die in der chinesischen Medizin dem Organ Milz/Pankreas zugeschrieben wird. Dieses gehört zur Wandlungsphase Erde, welche im energetischen Kreislauf der Elemente die Aufgabe hat, das Wasser und damit die Angst zu kontrollieren. Mit dieser analytischen Fähigkeit kann man sich die Situation näher anschauen, klarer sehen und überlegen, wie sie zu bewältigen ist. Bei Ängsten stelle ich meinen Patienten gerne die Frage: „Was wäre das Schlimmste, was Ihnen in der jeweiligen Situation passieren könnte?“ Dies ist dann etwas Konkretes, mit dem man sich auseinandersetzen kann, für das man realistische Lösungsmöglichkeiten suchen kann. Angst hat viel mit einem diffusen Gefühl des haltlosen Fallens zu tun. Wenn man sich vorstellt, dass man schon nach dem Fall aufgekommen ist, also wieder die Erde erreicht hat, ist es leichter zu überlegen, wie wäre die Situation dann, was könnte man tun. Dies ist eine Möglichkeit, wenn die Angst noch nicht zu stark ist. Doch jeder von uns kennt Situationen, wo alle Vernunft nichts mehr nutzt und das Angstgefühl einfach zu stark ist. Eine weitere Möglichkeit, Angstgefühlen zu begegnen liegt in der Willenskraft. Der Wille ebenfalls den Nieren zugeschrieben, er ist der natürliche Gegenspieler der Angst. Die Angst setzt dem Willen Grenzen, der Wille hält die Angst unter Kontrolle, er strebt immer danach, die Grenzen, die die Angst gesetzt hat, zu erweitern. Es sollte immer eine Balance zwischen Angst und Willen bestehen. Der Wille ist expansiv – die Energierichtung geht nach außen, die Angst kontrahiert – die Energie zieht sich ins Innere zurück. Der Wille hilft dem Menschen, seine Handlungen so auszurichten, dass er seine angestrebten Ziele erreichen kann. Wenn wir Angst vor einer Situation haben – zum Beispiel wenn wir Jemanden unsere Meinung sagen möchten – würden wir uns dieser Situation nie stellen, wenn wir nicht unsere Willenskraft hätten, die der Angst etwas entgegensetzt. Der Wille kann uns helfen, unsere Potentiale und Lebensziele zu verwirklichen. Menschen mit einer schwachen Nierenenergie fühlen sich insgesamt schwach, dem Leben nicht gewachsen. Ihr Willen ist auch oft zu schwach, um das, was sie im Leben eigentlich gerne realisieren würden, auch zu tun; der Wille kann die Angst dann nicht überwinden. Dies wird von den Menschen als sehr frustrierend empfunden. Es führt auch in einen Teufelskreis, der Mensch hat nicht die Energie, die Lage zu ändern. Könnte er die Angst überwinden, könnte er vielleicht erleben, dass er der Situationen sehr wohl gewachsen ist. Wenn man solche angstbesetzten Situationen wiederholt gemeistert hat, schrumpft auch die Angst. Diese Erfahrung wird auch in der Verhaltenstherapie genutzt, in der Menschen sich mit Unterstützung in angstbesetzte Situationen begeben sollen, um ihre Angst zu überwinden. Wenn man den Willen näher betrachtet, gibt es eine sehr wichtige Differenzierung, die eng verknüpft ist mit den Grundlagen des Taoismus, der jahrtausende alten chinesischen Lebensphilosophie (der Taoismus basiert auf den Lehren von Laotse (ca. 6. Jh. v.Chr.), er ist keine Religion, seine Erkenntnisse basieren auf genauen Beobachtungen der Natur und der Lebenszusammenhänge auf der Welt). Die Willenskraft beinhaltet einen Yang-Aspekt und einen Yin-Aspekt. Beim Yang-Willen geht es um ein aktives Wollen und aktives Umsetzen. Diese Yang-Kraft nutzen wir sowohl für die alltäglichen Dinge, die wir umsetzen wollen, als auch für langfristige, große Lebensziele. Bei den langfristigen Zielen wird noch mehr Willensenergie benötigt, um sich trotz Widrigkeiten und Rückschlägen nicht von seinem Weg abbringen zu lassen, um weiter an seinen Zielen dran zu bleiben. Der Yang-Anteil des Willens orientiert sich also an den konkreten Zielen, die wir erreichen und durchsetzen wollen. Diese sind eng mit unseren eigenen, persönlichen Interessen verknüpft. In psychologischen Termini ausgedrückt, dient der Yang-Wille dem Ich-bezogenen Bewusstsein bzw. dem Ego. Mit seiner Hilfe versuchen wir, eine Situation unter Kontrolle zu bringen, um unserem Ego Vorteile und Sicherheit zu bieten. Dies ist das Selbstverständnis des Willens, das in der westlichen Welt vorherrscht. Der Yang-Aspekt des Willens ist eng mit dem Ehrgeiz gekoppelt. Ehrgeiz ist eine Eigenschaft, die sehr unterschiedlich bewertet wird. Ich denke, auch hier kommt es wieder auf das Maß an; hat ein Mensch überhaupt keinen Ehrgeiz, wird es oft schwierig sein, Ziele umzusetzen. Ist unser Handeln und Streben zu sehr von Ehrgeiz geprägt, sind wir von Ehrgeiz zerfressen, gehen wir oft weit über unsere Kräfte hinaus.Wir nehmen weder Rücksicht auf uns noch auf andere, sind wir ständig in Eile und Hast, um noch mehr zu leisten, um unsere – für unsere realen Leistungskapazitäten - oft zu hoch gesteckten Ziele zu erreichen. Es gibt in unserer Gesellschaft viele Menschen, die so leben; sie überfordern sich ständig; sie arbeiten pausenlos, vernachlässigen alle anderen wichtigen Dinge des Lebens, ihre Familie, ihren Freundeskreis, Ihre Gesundheit, etc., opfern alles ihrem beruflichen Erfolg, ihrem Ansehen, dem Geldverdienen. Wenn man nachforscht, wie es denn zu diesen übermäßig hoch gesteckten Zielen kam, kommt oft zum Vorschein, dass es sich dabei meist nicht um eigene Herzenswünsche handelt. Oft stecken andere Dinge dahinter, wie z.B. die Erwartungshaltungen der Eltern, der Versuch zu beweisen, dass man doch was taugt, etc. Ein Beispiel ist eine junge Frau, die in ihrer Kindheit ständig von ihrem Vater abgewertet wurde, es wurde ihr prophezeit, dass sie es im Leben zu nichts bringen würde. Diese Frau ist heute sehr ehrgeizig, sehr erfolgreich in ihrem Beruf, beutet sich und ihre Gesundheit gnadenlos aus und peitscht sich immer zu noch höheren Leistungen. Eine solche Lebensweise kann schließlich zu einer Erschöpfung unseres Nieren-Yin bzw. unserer Nieren-Essenz führen, was sich z.B. in Tinnitus, Hörsturz, hohem Blutdruck, bis hin zum Burnout oder Herzinfarkt zeigen kann. Beim Yin-Aspekt des Willens geht es um das, was im Taoismus Wu Wei – das Nicht-Wollen oder das Nicht-Handeln genannt wird. Damit ist keineswegs Passivität, Trägheit oder Entschlusslosigkeit gemeint. Was genau mit Wu Wei gemeint ist, lässt sich schwer in wenigen Worten erklären. Ich möchte dennoch versuchen, Ihnen wenigstens einen Eindruck davon zu geben, weil das Leben mit dieser Haltung eine sehr wirkungsvolle Möglichkeit ist, angstfreier zu werden. Wu wei bedeutet, sich dem Tao anzuvertrauen, oder anders gesagt, sich dem natürlichen Lebensstrom hinzugeben, nicht versuchen müssen, das Leben in jeder Sekunde krampfhaft zu kontrollieren. So zu leben führt zu tiefer, innerer Gelassenheit, der Tugend des Wassers. Schon das Wort Ge-lassen-heit impliziert das Lassen, das Nicht-Handeln-müssen. Jeder Mensch, der sich bewusst damit beschäftigt, kann Gelassenheit erlangen. Wu Wei ist der Teil des Willens, der nicht der Ich-Bezogenheit bzw. dem Ego entspringt. Doch woher kommt er dann? Er entspringt einer tieferen Schicht des Menschen als das Ego, welches eng an den Verstand gekoppelt ist. Man kann diese Schicht die innere Stimme des Menschen, die Stimme seiner Seele oder auch sein höheres Selbst nennen. Wu wei bedeutet, dass man nicht gegen diese innere Autorität, man kann auch sagen, nicht gegen das Tao, handeln soll. Normalerweise versuchen wir, Herausforderungen unseres Lebens mit unserem Verstand und unseren Erfahrungen, die wir gemacht haben, zu begegnen. Wir grübeln oft stundenlang über unsere Probleme nach, drehen uns im Kreis und forschen nach Lösungen. Die Entscheidungen, die wir auf diese Weise treffen, stellen sich auf längere Sicht oft als unbefriedigend und falsch heraus, sie entsprechen uns nicht in unserer Gesamtheit. Ich höre oft von Menschen Sätze wie „ich hatte schon so ein Gefühl, dass die Entscheidung falsch ist, habe aber nicht darauf gehört.“ Sie haben sich nicht getraut, auf ihre innere Stimme zu hören. Wenn man mit einem Problem konfrontiert ist, reicht es völlig aus, sich das Problem genau anzusehen, ohne darüber nachzugrübeln. Sobald unser aktives Eingreifen wirklich nötig ist, empfangen wir - wenn wir dafür offen sind - einen spontanen Handlungsanstoß durch eine kräftige Intuition. Dann ist der richtige Zeitpunkt, aktiv in das Geschehen einzugreifen, und zwar mit viel mehr Kraft, als wenn wir unsere Energie schon zuvor mit unnötigem Grübeln und Ängsten verschwendet hätten. Vorraussetzung dafür ist, auf diese innere Stimme zu lauschen, dass man sie willkommen heißt, ihr vertraut. Diese innere Stimme gibt es in jedem Menschen, man kann sie aber nur vernehmen, wenn man ihr Zeit und Raum lässt, wenn man äußerlich und innerlich still ist. Man muss dazu ganz und gar im gegenwärtigen Moment sein, nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft. Dies ist etwas, was ganz viele Menschen gar nicht mehr kennen. Ein alter Weiser in China drückte das Leben in der Gegenwart einmal so aus: „Wenn ich esse, dann esse ich, wenn ich trinke, dann trinke ich, wenn ich schlafe, dann schlafe ich.“ Das hört sich sehr einfach an, ist es aber nicht. Wenn Sie mal darauf achten, werden Sie feststellen, dass es nur selten Momente gibt, in denen Sie wirklich frei von Gedanken sind. Das Denken führt uns immer weg von der direkten Gegenwart in die Vergangenheit oder in die Zukunft, und sei es nur um die Differenz von Sekundenbruchteilen, wenn wir ein unmittelbares Erlebnis interpretieren, statt es einfach direkt zu erfahren. Dies ist vergleichbar damit, wenn Sie durch eine wunderschöne Landschaft gehen, und diese ständig nur photographieren anstatt sie direkt auf sich wirken lassen. Sie sind dann nicht im Hier und Jetzt. Diese Zeitlücke zum jetzigen Augenblick, lässt es zu, dass Angst entstehen kann. Auf den gegenwärtigen Moment kann man immer konkret reagieren, aber man kann nicht mit etwas fertig werden, was nur eine Projektion des Verstandes ist. Nichts anderes ist die Zukunft, die wir uns vorstellen. Diese hat nichts mit der Realität zu tun, unser Verstand orientiert sich an unseren gemachten Erfahrungen und projiziert diese auf zukünftige Situationen. Diese Projektionen sind oft mit Angst angefüllt, sie verschwenden unsere Energie und, wie wir alle wissen, „1. kommt es anders, 2. als man denkt“. Sobald der Tag beginnt, rasen die Gedanken – „was muss ich heute alles machen, was hat mich gestern geärgert“; viele Menschen werden noch durch nicht abzustellende Gedanken am Schlafen gehindert. Den wirklichen Augenblick, in dem wir gerade leben, nehmen wir nur sehr selten wahr, wir erleben ihn nicht unmittelbar. Wenn wir einmal wirklich im Augenblick sind, erleben wir das oft als Glücksgefühl. Manche Menschen können solche Augenblicke nur in Extremsituationen erleben, wie z.B. beim Bungee-Jumping, S-Bahnsurfen, etc. Doch nur in der Abwesenheit der lärmenden Gedanken, kann das entstehen, was mit Wu Wei gemeint ist, die Verbindung mit der inneren Stimme, die uns genau sagen kann, was in jedem Moment für uns das wirklich Richtige ist, ganz abgesehen von rein verstandes- und ego-orientierten Interessen. Damit soll aber nicht das Denken in seiner Gesamtheit verteufelt werden, klares Denken ist natürlich ebenfalls notwendig für uns, und zwar in den Situationen, in denen es gebraucht wird. Die ununterbrochene Geschwätzigkeit unseres Geistes hingegen ist ein Hindernis für das Leben in der Gegenwart, und der Kraft, die daraus geschöpft werden kann. Wie können wir das nun erreichen, dieses Leben in der Gegenwart, das Empfinden von Gelassenheit? Mit dieser Frage beschäftigen sich die Menschen schon seit Urzeiten. Es gibt zahlreiche Übungen und Techniken, die viele von Ihnen vielleicht schon kennen.
Wege dazu sind z.B. die Meditation, und, was ich persönlich leichter finde, das Praktizieren von Qi Gong. In der tiefen Konzentration auf die Bewegungsabläufe der Übungen und auf unsere Atmung fällt es relativ leicht, von unseren Gedanken loszulassen; man spürt direkt nach den Übungen eine innere Ruhe und Gelassenheit. Was auch relativ leicht in den Alltag zu integrieren ist, ist alleine in die Natur zu gehen, und zu versuchen, sie mit allen Sinnen wahrzunehmen. Z.B. den Boden unter den Füßen zu spüren, den Wind im Gesicht zu spüren, die Gerüche wahrzunehmen, das Rauschen der Blätter zu hören. Dabei kann man diese wohltuende Abwesenheit von Gedanken erleben. Ärgern Sie sich dabei nie, wenn immer wieder Gedanken in Ihren Kopf kommen. Der bewusste Versuch, auf keinen Fall zu denken ist auch wieder Denken. Wenn Gedanken kommen, betrachten Sie diese wertfrei und lassen Sie einfach wieder ziehen. Mit der Zeit geht dies immer leichter. Hilfreich für das Loslassen unserer Gedanken und Ängste ist auch eine Konzentration auf die Energiezentren der Nieren bzw. eine Behandlung der Akupunkturpunkte, die dort liegen. Da wären als erstes die Fußsohlen zu nennen, auf denen der erste Punkt des Nierenmeridians, Ni 1 liegt. Es beruhigt den Geist und erdet, wenn man seine Aufmerksamkeit auf die Fußsohlen richtet, beim Spazierengehen oder beim Qi Gong, effektiv ist es auch Ni 1 zu moxen oder zu akupressieren. Ein weiteres Energiezentrum der Nieren liegt im Bereich unter dem Bauchnabel, dem Dantian, dort liegen die Punkte KG 4-KG 6. Auch hier wird klassischer Weise die Aufmerksamkeit beim Qi Gong hingelenkt, was der inneren Sammlung dient. Bei der Akupunktur wird KG 4 u.a. dafür eingesetzt, den Yin-Aspekt des Willens und damit die Gelassenheit zu unterstützen. Nun komme ich zum Ende meines Vortrages und hoffe, dass ich den großen Bogen von der Angst zur Gelassenheit verständlich für Sie geschlagen habe und dass sowohl die Akupunkteure als auch die Laien etwas für sich mitnehmen können. Ich möchte meinen Vortrag schließen mit einer Passage aus dem Tao Te King, den Schriften Laotses, dem Begründer des Taoismus: Fülle deine Trinkschale bis zum Rand, und sie wird überlaufen. Schärfe dauernd dein Messer, und es wird stumpf werden. Jage Geld und Sicherheit nach, und dein Herz wird sich niemals öffnen. Sorge dich um den Beifall der Leute, und du wirst ihr Gefangener sein. Verrichte dein Werk, tritt dann zurück. Das ist der Weg der Gelassenheit. Literatur: Laotse – Tao Te King Theo Fischer – Wu Wei Theo Fischer – Yu Wei Klaus Dieter Platsch – Psychosomatik in der Chinesischen Medizin Klaus Dieter Platsch – Die fünf Wandlungsphasen Udo Lorenzen/Andreas Noll – Die Wandlungsphasen der traditionellen chinesischen Medizin, Bd. 5, Wandlungsphase Wasser Andreas Noll/Barbara Kirschbaum - Stresskrankheiten Sonntag, 12. Oktober 2008Metall und Psyche. Ein Vortrag, gehalten auf dem Tag der Chinesischen Medizin in der Samuel-Hahnemann-Schule am 27.09.08 von Renate BornerMetall und Psyche In meinem Vortrag geht es mir darum, dass Sie Metall-Persönlichkeiten erkennen lernen und die einzelnen Facetten einer Metall-Persönlichkeit sowie ihre Entstehungsbedingungen besser verstehen können. Mit Metall-Persönlichkeit meine ich einen Menschen, der in seiner Persönlichkeitsstruktur eine große Empfänglichkeit für die Themen des Metalls in sich trägt. Kein Mensch hat natürlich nur etwas mit einem Element zu tun, da jeder Mensch alle Elemente in sich beherbergt, und die Elemente sich untereinander beeinflussen. Aber ein Mensch kann Zeit seines Lebens, entweder durch angeborene oder durch bestimmte Ereignisse erworbene energetische Ungleichgewichte einen charakterlichen Schwerpunkt in Bezug auf ein Element aufweisen. Welche Eigenschaften bzw. welchen Themenbezug weist also ein Mensch auf, der viel mit dem Element Metall zu tun hat? Die psychischen Kardinalthemen des Metalls bzw. der Organe Lunge/Dickdarm sind Trauer und Loslassen. Die Trauer ist eine Reaktion auf Abschied und Verlust. Im Herbst, der Jahreszeit des Metalls, richtet man sich auf den Rückzug und das nach Innen-Gehen der Lebenssäfte ein und ist es natürlich, etwas trauriger und melancholischer zu sein als in anderen Jahreszeiten. Im Herbst wird man erinnert an die Vergänglichkeit aller Dinge, man verabschiedet sich vom prallen Leben und der Extrovertiertheit des Sommers. Der Herbst ist aber auch die Zeit, in der man die Ernte einbringt, die Zeit der wahren Reife. Im Herbst des Lebens sollte man auch die Früchte seines Lebens ernten können, sich etwas zurückziehen aus der hektischen Geschäftigkeit der Menschen, sich auf das konzentrieren, was Bestand hat, gelassener werden. Das Wissen, was man angesammelt hat, darf zur Weisheit werden und langsam beginnt die Auseinandersetzung mit dem Tod. Leider fand in den letzten Jahrzehnten in unserer Gesellschaft eine Abwertung dieser Weisheit des Älterwerdens statt, vor allem auf dem Arbeitsmarkt wurde Lebenserfahrung nur noch selten wertgeschätzt. Aber ich habe das Gefühl, dass langsam wieder ein Umdenken einsetzt, dass die Welle des Jugendwahns ihren Höhepunkt erreicht hat und Erfahrung und Reife wieder etwas mehr gefragt sind. Das chinesische Schriftzeichen für Trauer ist bei. Es beinhaltet das Zeichen für Herz und das Zeichen für „nicht“ oder „ohne“ oder „anti“, bedeutet also soviel wie eine „Negation des Herzens“ oder eine „Zurückweisung des Lebens“. Wie kann man das verstehen? Wenn jemand einen großen Verlust erlitten hat, z.B. ein geliebter Mensch stirbt, oder man verliert seine Heimat oder kann einen geliebten Beruf nicht mehr ausüben, dann will das Herz diese Tatsache zuerst nicht akzeptieren, das Leben kommt erst einmal zum Stillstand, der Verlust wird heftig zurückgewiesen. Der Schmerz kann so groß sein, dass es für den Menschen so aussieht, als könnte das Leben nicht weitergehen. Er zieht sich aus dem Lebensfluss zurück, und ist völlig von seiner Trauer ausgefüllt, die Welt steht für den Trauernden still. Diese Reaktion auf so ein heftiges Ereignis ist völlig normal, viele Kulturen geben diesen Gefühlen auch einen angemessenen Raum, z.B. beim Tod eines Menschen wird durch lautstarkes Weinen der Schmerz ausgedrückt oder es gibt ein sog. Trauerjahr, in dem sich der Trauernde angemessen Zeit nehmen darf, seine Trauergefühle zu verarbeiten. Durch gelebte Trauer kann man den Mensch in liebevoller Erinnerung halten, ohne am Schmerz über den Verlust zu zerbrechen. So schmerzlich Trauer auch ist, sie gehört einfach auch zu unserem Leben und ist eine Chance zur Reifung unserer Persönlichkeit. In gelebter Trauer beschäftigt man sich intensiv mit sich selber, man gewinnt Selbsterkenntnis, erklimmt eine neue Stufe des Bewusstseins. Dies führt zu mehr Weisheit, dem erlösten Aspekt des Metalls. Genau dies aber gelingt dem im Metall Unausgeglichenen nicht. Entweder er versinkt in seiner Trauer, konserviert sie und kann nicht mehr aus ihr herausfinden, neigt zu Verbitterung und Groll, erschöpft seine Umgebung mit endlosen Klagen. Oder er verdrängt seine Trauer, widmet ihr weder die erforderliche Zeit noch Aufmerksamkeit und versucht so weiterzuleben, als hätte es dieses einschneidende Ereignis nicht gegeben. Je nachdem, in welche Richtung die Unausgeglichenheit besteht, kann der Trauernde entweder nicht mehr mit dem Weinen aufhören oder er kann gar nicht weinen. Da in unserer Kultur die Themen Tod, Abschied und Trauer gerne aus dem kollektiven und individuellen Bewusstsein verdrängt werden, ist es viel schwieriger für den vom Verlust Betroffenen, diese Themen dann in sein Leben zu integrieren. Z.B. litt eine Patientin von mir sehr darunter, dass, als ihr Vater nach schwerer Krankheit starb, ihre Umgebung unangenehm davon berührt war, als sie nach ein paar Monaten immer noch nicht zum „normalen Leben“ übergehen konnte und noch viel weinte. Viele Menschen können mit diesen für sie „negativen“ Gefühlen nicht umgehen, sind peinlich berührt, versuchen, die trauernde Person abzulenken und aufzuheitern („das Leben geht weiter“). Ich denke, häufig liegt der Grund für dieses Verhalten darin, dass sie die Konfrontation mit dem Thema Tod schlecht ertragen. Meiner Patientin tat es gut, wenn sie mit jemand über ihren großen Verlust und die Gefühle, die dieser auslöste, sprechen konnte, und sie ihren Tränen freien Lauf lassen konnte. So kam sie langsam über den Verlust hinweg. Ein anderes Beispiel ist ein junger Mann, der völlig vom Tod seines Vaters, den er sehr liebte, überrascht wurde. Er war sehr in seiner Arbeit engagiert und nahm sich keine Zeit, adäquat um ihn zu trauern. Er drückte es so aus, dass er die ganze Geschichte mit dem Tod seines Vaters „in eine Schublade gepackt hat“, und er hatte große Angst, diese zu öffnen und von der Trauer überwältigt zu werden. Er zog es vor, im tägliche Leben weiter zu funktionieren, und überdeckelte seine Gefühle mit Geschäftigkeit. Das Problem an diesem Weg ist, dass dadurch, dass die Trauer nicht gelebt wird, ein Teil der Persönlichkeit an dieser Stelle stehen bleibt und sich nicht weiterentwickeln kann, und dass man immer in der Angst davor leben muss, „was passiert, wenn die Schublade aufgeht“. Ich denke, eine Aufforderung zur Beschäftigung mit diesem Thema war, dass er immer wieder von seinem – im Traum noch lebendem Vater- träumte. Wenn wir uns mit so schwerwiegenden Dingen nicht beschäftigen, sondern sie in ein Hinterzimmer unserer Seele verbannen, können wir sie nicht loslassen. Bei Menschen, die ihre Trauer und ihren Verlust auch nach angemessener Zeit einfach nicht überwinden können, die ihre Trauer nicht verarbeiten können und sich dadurch gereift dem Lebensstrom wieder anvertrauen können, wird der Aspekt des Loslassens bzw. nicht Loslassen können als Metallthema sehr deutlich. Am Beispiel der Atmung lässt sich die Aufgabe des Loslassens der Lunge gut verdeutlichen: Die Ausatmung ist ein passiver Vorgang, der Mensch muss nichts tun, es nur geschehen lassen – loslassen. Dies zeigt, dass das nicht Loslassen ein Vorgang ist, der Energie verbraucht, die einem anderswo fehlt. Beim Asthmatiker zeigt sich die mangelnde Fähigkeit, Loszulassen, er hält die Luft zurück. Prinzipiell lassen sich zwei gegensätzliche Atmungstypen unterscheiden: Der erste Atmungstyp atmet mehr ein als aus, er ist nicht fähig, loszulassen und zu entspannen, er hält fest. Sein Brustkorb sieht oft aufgebläht aus. Der Zweite atmet mehr aus als ein. Dies führt zu Energiemangel, der Brustkorb sieht eingefallen aus. Der Mensch traut sich nicht, aus dem Vollen, dass er direkt vor der Nase hat, zu schöpfen. Er nimmt nicht genügend Sauerstoff auf. Nicht nur beim Yin-Organ des Metalls, der Lunge, sondern auch bei ihrem Yang-Organ, dem Dickdarm, spielt das Loslassen können eine zentrale Rolle. Eigentlich ist der Stuhlgang für Kinder ein lustvoller, kreativer, produktiver Akt. Findet in der so genannten analen Phase eine Sauberkeitserziehung statt, die dem Kind die positive Erfahrung mit dem Loslassen nimmt, führt dies oft dazu, dass der Mensch Schwierigkeiten mit dem Loslassen bekommt, sowohl auf körperlicher Ebene, in Form von Verstopfung, als auch auf seelischer Ebene. Hierbei geht es nicht nur um Loslassenkönnen von Trauer, sondern auch von anderen Gefühlen, Beziehungen und Dingen. Jeder Mensch muss in seinem Leben mit Abschieden und Verlusten zurechtkommen, auch jeder Übergang in eine neue Lebensphase erfordert ein Loslassen. Dies bezieht sich z.B. auf die Alters- bzw. Entwicklungsstufen, die jeder Mensch durchläuft. Manche Kinder haben z.B. große Probleme sich von der Kindheit zu verabschieden und in`s Jugendalter einzutreten und halten krampfhaft daran fest, möchten „klein“ bleiben; manche Menschen wollen sich nicht von Jugend und Schönheit verabschieden, kleiden sich dementsprechend, bleiben am Lebensstil der Jugend kleben. Z.B. Wenn Menschen in fortgeschrittenem Alter noch jeden Abend „um die Häuser ziehen müssen“, keine Verantwortung übernehmen wollen, Kiffen, etc.. Vielen „Metalltypen“ fällt v.a. der Abschied vom Arbeitsleben und der Eintritt in die nachberufliche Phase schwer. Der Rückzug aus den äußeren Aktivitäten kann zu Traurigkeit und Depression führen. Sie bestimmen ihren Wert vorwiegend durch äußere Dinge, wie beruflichen oder materiellen Erfolg und fühlen sich jetzt wertlos. Wenn es ihnen nicht gelingt, neue Werte für sich im Leben zu finden, resignieren sie und geben auf. Für viele Menschen, die schon weit vor dem Rentenalter arbeitslos werden, ist dies ein großes Problem, haben sie eine Störung im Metall, fällt ihnen die Umorientierung noch viel schwerer. Das starke Festhalten egal an welcher Lebensphase ist ein Hinweis darauf, dass ein Mensch im Metall betroffen ist. Dasselbe gilt auch für Menschen, denen Abschiede von Freunden, Verwandten etc. immer sehr schwer fallen; Auch Menschen, die Beziehungen oder ihrer Heimat sehr nachtrauern, die stark an ihrer Vergangenheit hängen bzw. sich daran orientieren und sich sehr schwer tun, sich auf etwas Neues in ihrem Leben einzulassen, haben eine Störung im Metall. Ein Beispiel dafür, sind Menschen, die unfreiwillig, oft unter sehr traurigen Umständen aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Sie bewahren oft demonstrativ ihre alten Bräuche und können nicht loslassen von ihrem Wunsch, in ihre Heimat zurückzukehren. Ich kenne eine Frau, die meiner Meinung nach stark in ihrem Metall betroffen ist, sie verlor durch Krieg ihre Heimat, die meisten ihrer Freunde, ihren Beruf, ihre ganze Gesellschaftsordnung und ihre soziale Einbindung. Sie wurde depressiv und konnte sich hier in Deutschland auch nach vielen Jahren nicht auf ein neues Leben einlassen. Sie war in ihrer Heimat beruflich erfolgreich, konnte aber hier nicht ernten, was sie gesät hatte, da sie keine Arbeitserlaubnis bekam, musste mit ansehen, wie ihre Fähigkeiten „verrotteten“. Andere Kriegsflüchtlinge in ihrer Umgebung reagierten anders als sie; sie wollten nicht mehr in ihre Heimat zurück, und versuchten viel mehr, hier ein neues Leben aufzubauen. Nach vielen Jahren ging sie in ihre Heimat zurück, obwohl es dort für sie auch nicht einfach war. Sie hatte auch dort große Schwierigkeiten, von der Vergangenheit loszulassen. Sie war sehr nachtragend und konnte nichts vergessen (auch eine Form des Nicht-Loslassens). Dies war zum einen in Anbetracht der schrecklichen Ereignisse sehr verständlich, zum anderen gingen ihre wenigen verbliebenen Freunde aber anders mit der Geschichte um. Sie versuchten viel mehr, in der Gegenwart zu leben, waren nicht so schwer. Bei Menschen, die viel mit Metall zu tun haben, heilt die Zeit nicht immer die Wunden. Abschiede weisen auf die Vergänglichkeit im Leben hin, und wenn man noch sehr unerlöst in seinem Metallthema ist, und man nicht darauf vertraut, dass jedes Vergehen auch ein neues Werden in sich trägt, macht einen dies traurig. Wenn Menschen nicht in der Lage sind, sich von alten, überkommenen Bindungen freizumachen, haben sie keinen wirklichen Raum in sich, sich auf Neues einzulassen. Wie immer gibt es auch die andere Seite der Medaille, nämlich das „zu schnell Loslassen“. Das zeigt sich z.B. darin, dass Menschen nur kurze, oberflächliche Beziehungen führen, sich sehr schnell wieder trennen, eine Beziehung nach der anderen führen. Ich denke, häufig ist der Hintergrund für diese Art von Beziehungsmuster eine Angst vor Verletzung, wenn man sich nicht tief einlässt oder sich trennt, vor der Andere es tut, kann man auch nicht so tief verletzt werden. Der heutige Arbeitsmarkt verlangt oft, dass man total flexibel ist, man häufig umzieht, was dazu führt, dass man hauptsächlich kurze, oberflächliche Bekanntschaften schließt. Vor man in die Tiefe gehen kann, muss man schon wieder weiter. Um sich hierbei vor Traurigkeit zu schützen und keinen großen Abschiedsschmerz zu riskieren, bleibt man lieber gleich mehr auf Distanz. Die Frage dabei ist natürlich, ob es auf Dauer nicht auch traurig macht, wenn man wenig tiefe Freundschaften und wenig starke Verbundenheit hat. Eine weitere Eigenschaft von „Metalltypen“ ist, dass sie oft ernsthaft und tiefgründig wirken. Sie sind oft sehr integer, wirken sehr rechtschaffen, versuchen alles richtig zu machen. Z.B als Patienten fragen sie gleich nach der Bezahlung, möchten einem nichts schuldig bleiben, überweisen sofort ihre Rechnung, halten ihre Termine ein, etc. Sie wirken meist sympathisch, haben aber oft eine leicht melancholische Ausstrahlung. Sie haben oft einen stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und ein starkes Pflichtgefühl, können z.B. Richter werden oder aber auch Kämpfer gegen Ungerechtigkeit oder für Benachteiligte. Der Aspekt der Reife beim Thema Metall klingt auch wieder an bei Menschen, die gezwungenermaßen „frühreif“ sein mussten. Menschen die, aus verschiedensten Gründen, als Kinder nicht angemessene Aufgaben übernehmen mussten. Oft entstehen solche Situationen durch Scheidung oder Krankheit der Eltern, wenn Kinder sehr früh vernünftig werden müssen, auf kleinere Geschwister aufpassen oder den Haushalt führen müssen, eben Dinge, für die sie von ihrem Alter her noch nicht wirklich reif sind. Dies führt oft dazu, dass aus diesen Kinder ernste, sehr verantwortliche Menschen werden, denen eine gewisse Leichtigkeit fehlt. Es war ihnen nicht vergönnt, einen natürlichen Reifungsprozess zu vollziehen, was ihnen die Unbeschwertheit genommen hat. Im Herbst ist alles reif, man kann ernten was man gesät hat. Wenn diese Ernte nicht möglich ist, wenn man die Früchte seiner Bemühungen nicht genießen darf, kann das auch zu großer Trauer führen. Ein Beispiel dafür kann sein, wenn man sein Leben lang sehr viel in seinen Beruf investiert hat und dann plötzlich arbeitslos wird, oder wenn man ein Geschäft aufgebaut hat und durch die schlechte Wirtschaftslage insolvent wird, oder wenn man Kinder aufzieht und dann, wenn sie erwachsen sind, keinen Kontakt mehr zu ihnen hat. Z.B. lernte ich eine Frau kennen, die mit viel Liebe 2 Söhne großgezogen hat. Als diese erwachsen waren, haben sie, weil deren Frauen keinen Wert auf den Kontakt zu ihrer Mutter legten, die Verbindung zu ihr weitgehend eingestellt. Die Frau reagierte darauf mit schweren Depressionen. Ein weiterer Auffälligkeit bei Menschen, die etwas mit dem Thema Metall zu tun haben, ist, dass sie oft eine pessimistische Grundeinstellung haben, dass sie sowohl ihre Zukunft als auch die Zukunft der Menschheit in dunklen Farben sehen, dass sie von einer gewissen Hoffnungslosigkeit geprägt sind. Wenn das Metall gesund ist, herrschen Vertrauen in`s Leben, Optimismus und eine positive Einschätzung der Zukunft. Metallstörungen haben oft was mit einem gestörtem Verhältnis zum Vater zu tun. Normalerweise ist der Vater unser erster Beurteiler (im Gegensatz zur bedingungslosen Mutterliebe), er wertet stärker unser Tun, verknüpft seine Zuneigung stärker mit unserem Verhalten (es kann natürlich auch andersrum sein). Wenn Kinder spüren, dass sie von ihrem Vater wenig wertgeschätzt werden, wenn sie von ihm abgewertet werden oder nicht richtig gesehen werden, kommt es beim Kind zu Traurigkeit, Resignation, wenig Standfestigkeit. Dasselbe geschieht, wenn der Vater sehr streng ist, wenn zuviel Disziplin, Strenge und Starre vorherrschen. Die nächsten Autoritätsfiguren nach dem Vater sind Lehrer, Priester, Vorgesetzte, Therapeuten. Auch sie können Gefühle wie Selbstwert und Stolz vermitteln, oder auch rauben. Wenn ein Mensch sich von diesen Autoritäten nicht geliebt, geschätzt oder ungerecht behandelt fühlt, kann das zu Rebellion bzw. ständigen Problemen mit Autoritäten im Allgemeinen führen. Oft versuchen diese Menschen, der abgelehnt fühlten, ein Leben lang zu beweisen, dass sie was taugen und versuchen dadurch –oft unbewusst- doch noch die Liebe des Vaters zu erlangen, sind dabei oft sehr streng und rigide zu sich und haben ein großes Pflichtgefühl. Es kann auch dazu führen, dass man sich in solche „Autoritätspersonen“ verliebt und immer ihrer Anerkennung hinterherläuft. Eine liebevolle Vater-Kind-Beziehung ist eine Voraussetzung für ein intaktes Selbstwertgefühl. Weitere häufige Eigenschaften von „Metalltypen“ sind Perfektionismus, überkorrektes und übergenaues Verhalten. Sie sind oft sehr diszipliniert, halten Regeln und Vorschriften ein. Es sind z.B. Patienten, die sich an genaue Ernährungsvorschriften halten, die unsere Vorschläge genau befolgen, so dass man schon wieder sagen möchte, sie müssen sich nicht so genau an alles halten, schlagen sie ruhig mal über die Stränge, etc.. Sie lieben Strukturen, hassen das Chaos, räumen z.B. zwanghaft auf, können z.B. erst mit der Arbeit anfangen, wenn auf dem Schreibtisch alles im rechten Winkel liegt. Sie kommen total pünktlich zur Behandlung, ein Patient von mir wartete z.B. immer vor der Tür und klingelte genau zum bestellten Termin. Das deutsche Volk hat insgesamt viel mit dem Thema Metall zu tun. Zumindest bis in die 50er/60er Jahre war die Erziehung in Deutschland stark von diesen Tugenden (Pflicht, Disziplin, Strenge, Ordnung) geprägt, die viele militärische Elemente enthalten. Die deutschen Soldaten waren im Krieg bis zum bitteren Ende gehorsam, haben ihre Pflicht erfüllt. Unzählige Untaten während der Naziherrschaft waren nur möglich, weil es so viele Menschen gab, denen die Pflichterfüllung über alles ging. Ich denke z.B. die Italiener haben deutlich weniger „Metalltugenden“; mein alter Lateinlehrer hat sich immer abfällig über italienische Soldaten ausgelassen, weil diese feige gewesen seien und entgegen den Befehlen sofort abgehauen wären, sobald es gefährlich wurde, was ich für sehr gesund halte. Es gibt natürlich hier auch wieder die andere Seite der Medaille, Menschen, die sehr chaotisch sind und keinerlei Strukturen in ihr Leben bringen können, die keine Disziplin, die wiederum manchmal notwendig für die Durchführung von Vorhaben ist, aufbringen können. Im Extremfall führt die Strukturlosigkeit und die mangelnde Fähigkeit, Loslassen zu können dazu, dass ein Mensch zum „Messi“ wird. Je mehr „alter Mist“ sich ansammelt, desto mehr geht die Klarheit verloren. Menschen, die erlöst im Metall sind besitzen Klarheit in ihrem Leben und ihren Gedanken, sind ohne Zwanghaftigkeit in ihrem Tun. Sie leben nicht starr nach irgendwelchen Regeln, die ihnen die Gesellschaft auferlegt, sondern sie leben nach ihrem eigenen Rechtsempfinden. Sie besitzen Integrität, stellen für sich selber Regeln auf, nach denen sie leben möchten und behandeln andere so, wie sie auch gerne behandelt werden möchten. Sie sind korrekt und standfest. Solche Menschen kommen in totalitären Regimen, wie z.B. Nazideutschland oder in der DDR oder in autoritären Strukturen wie beim Militär in große Schwierigkeiten, es macht sie krank bzw. sie kommen in Gefahr. Sie müssen sich dann entscheiden zwischen ihrer Integrität und Sanktionen bzw. Bestrafungen. Eine weitere Form von Menschen, die unerlöst in ihrem Metallthema sind, sind Menschen, die hohe Ideale und stark ausgeprägte Moralvorstellungen haben, und diese für die Allgemeinheit als verbindlich ansehen. Sie sind oft sehr ernst und starr, gönnen sich wenig Spaß, machen keine Ausnahmen, sind zwanghaft und dogmatisch. Beispiele dafür wären zwanghafte Ökos, strenge Vegetarier, Veganer, Makrobioten, Puritaner, Zeugen Jehovas, strengste Mülltrenner, etc. Metallmenschen streben oft nach geistigen Qualitäten, jedoch sind sie in Gefahr dabei rigide und intolerant zu werden, sie neigen zu religiösem Fanatismus. Dieser Art von Spiritualität fehlt die Wärme, die Begeisterungsfähigkeit und Spontanität, die Religiosität im ursprünglichen Sinn auszeichnet. Ganz schwer haben es Kinder von solchen Menschen, wenn sie einen anderen Charakter haben, der sich nicht so einengen lassen will, eigene Vorstellungen vom Leben haben; sie leiden dann oft sehr unter ihren Eltern und sie können natürlich auch selber eine Metallstörung bekommen. Ein weiteres Metallthema ist die Kontaktfähigkeit eines Menschen, das Thema Nähe und Distanz. Über die Atmung, also die Lunge, ist man ständig im Kontakt zu seiner Umwelt – wir atmen die gleiche Luft wie unsere Mitmenschen ein, ob wir wollen oder nicht. Der Atem verbindet das Innen mit dem Außen, kein Mensch kann sich vollständig zurückziehen, eine sehr flache Atmung kann aber ein Hinweis auf eine Rückzugstendenz sein. Eine Patientin von mir, die wegen einer Hauterkrankung und wegen ihres Asthmas in Behandlung kam, war eine sehr ernsthafte, nachdenkliche junge Frau, die ziemlich zurückgezogen lebte und sich in Gruppen und Gesellschaften meist unwohl fühlte. Ihre Erkrankungen hatten in ihrer Kindheit angefangen, als ihre Eltern sich getrennt hatten. Zuerst hatte sie noch Kontakt mit ihrem Vater, vor allem über die gleiche sportliche Leidenschaft, doch als sie ihre sportliche Karriere beendete, entstand eine Sprachlosigkeit zwischen den Beiden. Die junge Frau war überzeugt davon, dass ihr Vater von ihr enttäuscht sei, und die beiden waren nicht in der Lage, die entstandene Distanz zwischen sich zu überwinden und die Dinge zu klären. Ihre traurige Ausstrahlung und Schwierigkeiten, mit anderen auch mal weniger tiefe Gespräche zu führen, erschwerten es ihr, Leute kennen zulernen und mehr am Leben teilzuhaben. Allgemein wirken „Metalltypen“ häufig hart und kühl (wie Metall) und distanziert. Sie zeigen oft wenig Gefühle, führen ungern Smalltalk auf Partys oder unverbindliche Gespräche im Laden oder auf der Straße. Sie bevorzugen oft tiefe Freundschaften und ernsthafte Gespräche. Diese Abweisung bzw. dieses Unvermögen von „leichter Kontaktaufnahme“ führt aber oft zu dem Gefühl, nicht dazuzugehören, außen stehend zu sein, zu einem Einsamkeitsgefühl, was als schmerzlich empfunden wird. Sie leben oft zurückgezogen und von ihrer Umgebung isoliert. Auf der anderen Seite gibt es uns wiederum einen Hinweis auf das Metall, wenn Menschen sehr distanzlos sind, wenn sie kein Gefühl für die Grenzen Anderer haben, wenn sie z.B. gleich beim ersten Kennen lernen Anderen ihre gesamte Lebensgeschichte bzw. intime Dinge erzählen. Man spürt dann, dass dabei etwas unstimmig ist. Zu wenig Distanz kann sich auch darin zeigen, dass man zu sehr mit den Gefühlen anderer mitschwimmt, sich gar nicht abgrenzen kann. Naturgemäß gilt dies wiederum am stärksten für traurige Gefühle, für die Metalltypen eine besondere Empfänglichkeit haben. Zum Abschluss meines Vortrags möchte ich euch das Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse vorstellen, dieses symbolisiert für mich die erlöste Form des Metalls. Stufen Wie jede Blüte welkt und jede Jugend Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe, blüht jede Weisheit auch und jede Tugend zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern. Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe bereit zum Abschied sein und Neubeginne, um sich in Tapferkeit und ohne Trauern in andere neue Bindungen zu geben. Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben. Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, an keinem wie an einer Heimat hängen, der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, es will uns Stuf` um Stufe heben, weiten. Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise Und traulich eingewohnt, so droht erschlaffen; Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, mag lähmender Gewöhnung sich entraffen. Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde Uns neuen Räumen jung entgegen senden, des Lebens Ruf an uns wird niemals enden…. Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde. Literatur: Klaus Dieter Platsch – Psychosomatik in der Chinesischen Medizin Klaus Dieter Platsch – Die fünf Wandlungsphasen Udo Lorenzen/Andreas Noll – Die Wandlungsphasen der traditionellen chinesischen Medizin, Bd. 2, Wandlungsphase Metall Jeremy Ross - Akupunkturpunktkombinationen
Sonntag, 14. Oktober 2007Die Behandlung von Schlafstörungen bei Kindern mit HomöopathieSchlafstörungen sind ein häufiger Konsultationsgrund mit Kindern und eine „Domäne“ der Homöopathie. Vor allem im ersten Lebensjahr, aber auch noch später, sind viele Eltern durch den ständigen Schlafmangel völlig verzweifelt und am Rande ihrer physischen und psychischen Belastbarkeit. In den ersten drei Monaten sind häufig Koliken die Ursache („3-Monatskoliken“), später oft die Zahnung. Auch allergische Erkrankungen oder nächtliche Angstzustände (Pavor nocturnus) können das Kind im Schlaf beeinträchtigen. Manche Kinder reagieren auf angespannte Situationen in der Familie (wie z.B. Streit der Eltern, Scheidung, etc.) oder in Kindergarten oder Schule (z.B. Streitigkeiten, Leistungsdruck) oder auch auf Reizüberflutung (z.B. Computerspiele, Fernsehen) mit Schlafproblemen. Häufig ist aber einfach kein konkreter Grund für das häufige Erwachen zu finden. Natürlich sollte man nach einer möglichen Ursache für die Schlafstörungen suchen und diese nach Möglichkeit ausschalten. Dabei sollte man die Individualität des Kindes respektieren, manche Kinder sind einfach etwas „dünnhäutiger“ als andere und sind durch äußere Faktoren leichter aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wichtig sind auch Stabilität und positive Gewohnheiten wie feste zeitliche Rhythmen, Einschlafrituale (z.B. Vorlesen) und Bettgewohnheiten (nach dem ersten Lebensjahr im eigenen Bett, möglichst im eigenen Zimmer und alleine einschlafen). Günstig ist es auch, wenn Kinder abends vor der Schlafenszeit keine intensiven geistigen Aktivitäten wie Schularbeiten machen zu lassen, auch Fernsehen, Game-Boy oder Computer zu später Stunde beinträchtigt oft die Fähigkeit, in den Schlaf zu finden. Für die Auswahl eines homöopathischen Mittels, das den Schlaf unterstützen kann, wird eine umfangreiche Anamnese des Kindes erstellt, die nicht nur die Schlafprobleme, sondern auch körperliche und psychische Probleme oder Besonderheiten des Kindes sowie auch Erkrankungen in der Familie berücksichtigt. Häufig ist nicht nur das Kind von Schlafproblemen betroffen, sondern es handelt sich oft um ein ererbtes Problem. Auf Grundlage dieser Anamnese wird ein homöopathisches Mittel ausgesucht, dass der Gesamtheit der Symptome des Kindes am nächsten kommt und somit das Schlafproblem „an der Wurzel“ angehen kann.Bei Fragen wenden Sie sich bitte an mich (borner.braum@t-online.de) und geben Sie bitte ihre email-Adresse an, ich werde Ihnen umgehend antworten. Die Behandlung des prämenstruellen Syndroms (PMS) durch Akupunktur
Der Begriff „Prämenstruelles Syndrom“ umschreibt einen Symptomenkomplex aus körperlichen und seelischen Symptomen wie z.B. Schmerzhafte Anschwellung der Brüste, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Reizbarkeit bis hin zu Zornausbrüchen, Depression und ängstliche Erregung. Die Intensität der Symptome kann sowohl im Hinblick auf die Stärke als auch auf die Dauer von Frau zu Frau sehr variieren. Manche Frauen leiden sehr stark und lange darunter, bis zu 2 Wochen vor der Regel.
Manchmal besteht ein Zusammenhang mit Sterilitätsproblemen. Die Ursachen für PMS liegen häufig begründet in emotionalen Problemen, v.a. Zorn, Frustration und Groll, teilweise auch in falscher Ernährung, z.B. zu fette Speisen, in Überarbeitung oder zu starker sexueller Aktivität. Nach der TCM-Syndrom-Diagnose liegen die Ursachen häufig in einer Leber-Qi-Stauung, seltener in einer Schleim-Feuer-Bildung, in Leber-Blut-Mangel, in Leber- und Nieren-Yin-Mangel oder in Milz- und Nieren-Yang-Mangel. PMS kann sehr erfolgreich mit Akupunktur behandelt werden.
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